Ralf Aust ist wütend: Obwohl in letzter Zeit vermehrt über das Thema des sexuellen Missbrauchs an Kindern gesprochen werde, gehe es scheinbar immer nur um die katholische und die evangelische Kirche. Über Kinder wie ihn werde dagegen nicht gesprochen, sagt er: Kinder, die als geistig behindert abgestempelt und in Institutionen untergebracht wurden, wo sie der Willkür und Grausamkeit der „Unantastbaren“ (so nennt sie Aust), ausgesetzt gewesen seien. Und das – da ist er sich sicher – mit dem Wissen und der Hilfe von Ämtern und Behörden. „Mein Ziel ist, dass der ganze Hintergrund auffliegen muss“, sagt er. Deswegen redet er jetzt.
Diagnose „Schwachsinn“ in den 1960ern „Die Kinder sind nicht mehr wieder gekommen“
Hilden · Der Hildener Ralf Aust will darauf aufmerksam machen, dass Ämter und Behörden mit verantwortlich für das gewesen seien, was ihm und hunderten anderen geistig behinderten Heimkindern in den 1960er-Jahren angetan wurde. Dass Kinder in großem Stil missbraucht, misshandelt und – darauf besteht Aust – auch getötet worden seien.
30.03.2024
, 06:00 Uhr