Alte Metzkausener haben es noch selbst erlebt: Wenn Klärschlamm zur Düngung auf den Feldern ausgebracht wurde, lagen hinterher manchmal auch gebrauchte Kondome und Damenbinden offen auf der Krume. Denn in der oftmals verklärten alten Zeit wurde Abwasser aus Haushalten, aus der Industrie und Landwirtschaft bestenfalls grob gereinigt und in den nächsten Bach oder Fluss abgeschlagen. Aus den Augen – aus dem Sinn: Das hat sich geändert, wie Markus Koch am Dienstagabend beim Bürgerstammtisch im Ratskeller deutlich machte. Er leitet die Fachabteilung Abwasser beim Bergisch-Rheinischen-Wasserverband, BRW. Was Haushalte, Industrie und Landwirtschaft als Abwasser ausstoßen, wird mittlerweile über jeweils mehrere Stufen mechanisch und biologisch gereinigt. Der Klärschlamm, der dabei in den vier Mettmanner Klärwerken anfällt, soll ab 2029 in einer eigens dafür errichteten Anlage verbrannt werden. Denn der Klärschlamm enthält allerlei Reststoffe wie etwa Quecksilber oder Schwermetalle, die niemand auf dem Acker haben will.
Abwasserexperte Markus Koch beim Bürgerstammtisch in Metzkausen Warum Abwasser so viel kostet
Mettmann · In den Gully, in den Abfluss – und weg damit? Von wegen: Bis Abwasser aus Haushalten und Unternehmen zurück in die Flüsse fließt, hat es einen langen Reinigungsprozess zu durchlaufen. Und bei alledem soll das Kanalnetz als Geldquelle dienen.
09.01.2025
, 06:00 Uhr