Leerstände und marode Gebäude in Mönchengladbach „Damit Mietpreise nicht durch die Decke gehen, braucht es Unterstützung“

Mönchengladbach · In Gladbach und Rheydt sollen sogenannte Sanierungsgebiete eingerichtet werden, um den Verfall von Gebäuden und wachsende Leerstände zu stoppen. Die Maßnahmen können weitreichend sein – und im Zweifel sogar in Eigentumsrechte eingreifen.

Stephan Rüland besitzt unter anderem eine Immobilie an der Gasthausstraße. Er sieht die Einrichtung von Sanierungsgebieten mit gemischten Gefühlen.

Foto: Christoph Wegener

Wenn Stephan Rüland durch die Straßen der Gladbacher Altstadt spaziert, sieht er nicht nur Häuser, die dicht an dicht stehen. Er sieht ihre Geschichten. Zu fast jedem Gebäude kann Rüland etwas erzählen, kennt viele Eigentümer und weiß, weshalb manche Immobilien mühevoll saniert wurden, während bei anderen die Fassade verfällt und Wohnungen leer bleiben. „Das hier ist ein gutes Beispiel für ein Problem, das wir bisweilen in der Altstadt leider haben“, sagt Rüland und deutet auf ein mehrstöckiges Haus an der Waldhausener Straße. Es ist hellbraun geklinkert und durch sein außergewöhnliches Türmchen eigentlich ein echter Blickfang. Doch die Fenster sind zugeklebt und dreckig, lassen keinen Blick ins Innere zu. Laut dem Gladbacher wird das Gebäude kaum noch genutzt. „Das ist natürlich sehr schade. In den vergangenen 20 Jahren hat sich bei anderen Immobilien in der Altstadt aber zum Glück einiges getan“, betont Rüland, der selbst drei Häuser in dem Viertel besitzt und Vorsitzender der Altstadtinitiative ist. Aus Sicht der Stadtverwaltung braucht es jedoch weitreichende juristische Maßnahmen, um Gladbachs Zentrum zukunftsfähig aufzustellen. Der Hauseigentümer sieht das mit gemischten Gefühlen.