Was sich werktags auf dem Netto-Parkplatz an der Lüpertzender Straße abspielt, lässt sich am treffendsten als Park-Tetris bezeichnen. Wie bei dem Computerspiel, bei dem unterschiedlich geformte Klötzchen in passende Lücken geschoben werden, wird auf dieser Fläche mitten in der Gladbacher Innenstadt jeder noch so kleine Freiraum genutzt, um ein Auto hineinzuquetschen. Auch Halteverbot und Hinweise auf die Ladezone schrecken nicht ab. Dick gedruckte Buchstaben auf dem Asphalt werden ignoriert und „überparkt“, Poller und Ketten werden umgefahren. Mitunter wird selbst in der Ladezone nicht nur in der zweiten, sondern auch in der dritten Reihe geparkt. Die Lastwagen, die den Discounter mit neuen Waren beliefern wollen, kommen nur selten ohne Komplikationen bis zur Laderampe – wenn überhaupt. Kunden haben sich bereits bei der Discounter-Kette beschwert, weil sie keinen Platz finden, um ihr Auto abzustellen und in dem Geschäft ihren Einkauf zu tätigen, berichtet eine Frau aus Windberg. „Wir kommen hierher, um einzukaufen und zum Friseur im Haus zu gehen, finden aber fast nie einen Parkplatz oder müssen sehr lange auf einen warten. Deshalb habe ich schon die Hotline angerufen“, sagt die Rentnerin. Offenbar seien es nur wenige Supermarkt-Kunden, die ihr Auto dort abstellen, vielmehr Menschen, die in der Nähe arbeiten oder in der City einkaufen gehen und keine Parkgebühren zahlen wollen, vermutet sie. Da Netto lediglich Mieter an dem Standort sei und es sich bei dem Gebäude um ein Kombi-Objekt handele, könne zu der Parksituation leider keine konkrete Aussage getroffen werden, heißt es auf Anfrage dazu aus der Pressestelle des Unternehmens.