Als Hannah Jensen* (Name geändert) die Geschichte von ihrem Sohn hörte, wollte sie es zunächst nicht glauben. Der damals 17-Jährige, der zur Lost-Places-Szene gehört, also jener Gruppe, die sich von verlassenen Orten magisch angezogen fühlt, hatte im Frühjahr 2020 im alten Mönchengladbacher Polizeipräsidium Ermittlungsakten gefunden. Sie lagen, so berichtete der Sohn, in einem Keller, der zwar geschlossen, aber nicht verschlossen war. Der Sohn erzählte, dass er und seine Freunde in einer der vielen Akten von einem Fall gelesen hätten, in dem ein Mann zuerst seine Frau und dann sich selbst tötete. Fotos vom Tatort seien dabei gewesen, genauso wie Obduktionsberichte und Bilder von der Untersuchung der Leichen sowie Briefe an die Hinterbliebenen der Verstorbenen. Sie hätten ebenfalls unbekannte Substanzen, wahrscheinlich Medikamente oder Betäubungsmittel, dort entdeckt.
„Lost Place“ in Mönchengladbach Jugendliche entdecken brisante Akten im alten Polizeipräsidium
Mönchengladbach · Das alte Präsidium an der Theodor-Heuss-Straße wurde als „Lost Place“ schnell zum Geheimtipp. Was Jugendliche bei ihrer Suche nach Abenteuer fanden, hat selbst die Polizei erschreckt.
24.06.2021
, 06:00 Uhr