Ukrainerin von Bürokratie frustriert „Manchmal ist es lustig, manchmal möchte ich weinen“

Mönchengladbach · Maryna Yakovenko schlägt sich mit einem Paragrafen herum – ein Paragraf, der ihr so wie vielen anderen Flüchtlingen und kommunalen Ämtern eigentlich das Leben leichter machen sollte. Für die dreifache Mutter ist er im Moment das Gegenteil.

Maryna Yakovenko (40) muss immer wieder Termine bei der Ausländerbehörde im Vitus-Center vereinbaren. Doch was ihr dort gesagt wird, scheint bei anderen Behörden noch nicht angekommen zu sein.

Foto: Markus Rick (rick)

Von „bürokratischen Hürden“ wird ständig gesprochen. Dabei passt das Wort „Hürde“ so gar nicht zum Thema Bürokratie. Sicher, eine Hürde ist oft nicht leicht zu nehmen. Aber es gibt freie Sicht auf die Strecke und ob die Hürde genommen ist oder nicht, das entscheidet sich in Sekundenschnelle. Es braucht einen kräftigen Sprung. Maryna Yakovenko zögerte nach der russischen Invasion der Ukraine zunächst, ob sie den Sprung wagen und Kiew verlassen soll. Dann entschied sie: Es geht nicht anders. Sie nahm die Hürde und kam letztendlich nach Mönchengladbach. Was dann an Bürokratie auf sie zukam, wirkt nicht wie Hürden, sondern ähnelt eher eine Schnitzeljagd durch einen dicht benebelten Wald.