„Teuerste Klospülung Deutschlands“ Warum Gladbachs Abwasser teuer bleiben soll

Mönchengladbach · Stau im Abwasser ist nie gut – auch nicht, wenn es um Sanierungs- und Investitionsrückstand geht. Weil das Kanalnetz der heutigen NEW und auch die Reinigungsanlagen des Niersverbands viele Jahre vernachlässigt wurden, kann die Gebühr nicht gesenkt werden. Das ist ein Ergebnis des Prüfberichts der Stadt. Was auf die Gladbacher noch zukommt.

Das Kanalnetz in Mönchengladbach (hier ein Wassersammler) war schon in den 1990er-Jahren erheblich sanierungsbedürftig.

Das Kanalnetz in Mönchengladbach (hier ein Wassersammler) war schon in den 1990er-Jahren erheblich sanierungsbedürftig.

Foto: Ilgner, Detlef (ilg)/Ilgner,Detlef (ilg)

4,25 Euro – so viel zahlen Mönchengladbacher Bürger aktuell für einen Kubikmeter verbrauchtes Frischwasser. In keiner anderen kreisfreien Stadt in NRW ist die Abwassergebühr so hoch, wie eine Berechnung des Bundes der Steuerzahler vor einigen Wochen ergab. Überraschend ist das nicht. Seit Jahren schneidet Mönchengladbach in landes- und bundesweiten Vergleichen zwischen Großstädten schlecht ab. Die Gebühren stiegen trotzdem weiter: 2021 lagen sie für Klospülung und Ähnliches noch bei 3,80 Euro pro Kubikmeter, vergangenes Jahr bei 4,02 Euro. Laut Berechnungen des Steuerzahlerbundes zahlt ein Musterhaushalt (vierköpfige Familie in einem Einfamilienhaus mit einem Frischwasserverbrauch von 200 Kubikmetern bei 130 Quadratmetern versiegelter Fläche) 2024 eine Jahresgebühr in Höhe von 1098,30 Euro. Auch für Niersverbandsmitglieder, was in der Regel Unternehmen sind, stiegen die Kosten für die Schmutzwasserentsorgung im Vergleich zu 2023. Gleiches gilt für die Regenwasserentsorgung.