Eigentlich müssten Quentin Tarantino und Martin Scorsese Dauergäste im Odenkirchener Bahnhof sein. Treppen, die – oft mit Müll übersät – in einen unterirdischen Schlund hinabführen; Graffiti an alllen Wänden; eine Dachkonstruktion, deren Hinfälligkeit durch zusätzlich eingezogene Metallstützen auch dem nicht mit den Gesetzen der Statik vertrauten Bahnkunden augenfällig gemacht wird – für Hollywood-Regisseure wie Tarantino und Scorsese wäre der Haltepunkt eine ideale Kulisse für ein düsteres Drama. Aber es ist ja noch ein bisschen Zeit dafür: Ab 2024 will die Deutsche Bahn diesen Schandfleck mit Schienenanschluss modernisieren. Den Termin teilte jedenfalls jüngst nach Kontakten mit der Bahn die Stadtverwaltung mit, die zur Anbahnung des Umbaus der Anlage den Status eines Denkmals aberkennen muss. Die Deutsche Bahn hielt sich mit einem Datum für den Baubeginn lieber zurück und beschied: „Das Projekt befindet sich aktuell in einer frühen Planungsphase. Daher können wir derzeit noch keine Angaben zu konkreten Bauzeiträumen beziehungsweise Auswirkungen auf den Zugverkehr tätigen.“