Folgen der Galeria-Schließung Händler geschockt von Kaufhof-Schließung

Mönchengladbach · Mit der Schließung der Galeria-Filiale an der Hindenburgstraße verliert die Gladbacher Innenstadt ihr letztes großes Warenhaus. Wie Einzelhändler die Lage beurteilen und was sich aus ihrer Sicht in der City verändern muss, um mehr Kunden anzulocken.

Ulrike Ohler betreibt seit 2008 die Arista Kaffeerösterei an der Albertusstraße. Nach ihr braucht es vor allem kreative Lösungen, um die Galeria-Filiale nach der Schließung mit neuem Leben zu füllen.

Foto: Christoph Wegener

Rosemarie Luppas ist in der Gladbacher Innenstadt zuhause. Seit 41 Jahren verkauft sie hier Taschen, Geldbörsen, Koffer und eine Auswahl an Kioskwaren – erst in ihrem Geschäft an der Albertusstraße, inzwischen an der Stephanstraße. Die 66-Jährige sah in den vergangenen Jahrzehnten, wie Geschäfte in der City eröffneten und wieder schließen mussten, wie Ladenflächen leer blieben und weniger Kunden über die Hindenburgstraße schlenderten. Dass jetzt auch noch die große Galeria-Filiale Ende Januar 2024 schließen soll, ist ein weiterer Rückschlag für sie und die anderen Einzelhändler. „Die City wird immer unattraktiver“, sagt Luppa. Sie habe viele Stammkunden, mache sich deswegen um die Zukunft ihres eigenen Ladens weniger Gedanken. „Trotzdem ist die Schließung des Warenhauses ein großer Verlust“, sagt sie. Auch die Händlerin profitiere von Menschen, die in der Galeria-Filiale nach Waren stöbern und sich anschließend in der näheren Umgebung umschauen. „Es wird ruhiger werden, wenn das Kaufhaus nicht mehr da ist“, vermutet sie. Aus ihrer Sicht hätte das große Galeria-Gebäude unweit ihres Geschäfts mehr Kunden anlocken können, wenn etwa die Feinkost-Abteilung nicht geschlossen worden wäre. „Die Menschen brauchen Anreize. Frische Lebensmittel sind hier beispielsweise nur noch selten zu finden“, sagt die 66-Jährige.