. Eigentlich steht Marc Thönes in der Brauerei Jöris hinter dem Tresen. Seit Wochen ist das Gasthaus geschlossen, Tagesabläufe aufgehoben, Strukturen verwaschen. Marc Thönes reichte es. „Ich wollte nicht mehr den ganzen Tag in Jogginghose auf der Couch sitzen“, sagt der 27-Jährige. Er wollte wieder einen geregelten Ablauf, startete einen Aufruf bei Facebook, ob jemand einen Job zur Überbrückung wisse. „Im Dezember habe ich erst im Supermarkt gearbeitet“, sagt Thönes. „Vor Weihnachten haben die Leute wie wild eingekauft. Mein Lieblings-Regal war das mit Rotkohl und Sauce Hollandaise, da gab es immer etwas aufzufüllen.“ Nach den vier Wochen habe er dann die neue Stelle beim städtischen Gesundheitsamt angetreten. Nun schickt er Kontaktpersonen von Corona-Infizierten in Quarantäne. Nicht immer eine leichte Aufgabe, erklärt Thönes. „Manches nehme ich schon mit nach Hause, viele erzählen mir von ihrer persönlichen Situation, das sensibilisert und macht nachdenklich.“