Mitschülerin im Emily-Prozess „Ich fühlte mich extrem überfordert und allein gelassen“

Mönchengladbach · Im Prozess um den Tod einer 13-Jährigen auf Studienfahrt haben jetzt mitreisende Mädchen und Jungen ausgesagt. Die Angeklagten schweigen weiter.

Eine der Angeklagten (l.) beim Prozessauftakt neben ihrem Verteidiger.

Foto: Carsten Pfarr

Der zweite Prozesstag beginnt mit einer Rückschau auf den ersten: „Als Lehrer würde ich sagen: „Thema verfehlt.“ So beschreibt der Vorsitzende Richter Martin Alberring die „seltsamen Stellungnahmen“ zweier angeklagter Lehrerinnen. Die 34 und 60 Jahre alten Pädagoginnen müssen sich wegen fahrlässiger Tötung einer zuckerkranken Schülerin vor Gericht verantworten. Sie sollen vor einer Studienfahrt nach London nicht ausdrücklich Vorerkrankungen abgefragt und daher keine Kenntnis von der Diabetes-Erkrankung Emilys erlangt haben. Laut Anklage soll die Schülerin während der Fahrt Messungen und Insulingaben vernachlässigt haben. Ihr Gesundheitszustand hatte sich innerhalb weniger Tage so verschlechtert, dass sie in einem Londoner Krankenhaus starb.