Besser hätte der Zeitpunkt nicht sein können: Viele Jahre hatte sich Brigitte Behrendt, Leiterin der Zentralbibliothek in Mönchengladbach, dafür stark gemacht, ihr Haus sonntags öffnen zu dürfen. Es sei ein wichtiges Instrument, um Kinder aus bildungsfernen Schichten zu erreichen, so ihre Erfahrung. Deshalb war die Freude groß, als 2019 dafür die gesetzlichen Weichen gestellt wurden. Doch nun stand das Ganze wieder auf der Kippe. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte dagegen geklagt – und war gescheitert. Kurz vor der großen Wiedereröffnung der Zentralbibliothek an der Blücherstraße hatte Behrendt noch einen Grund zur Freude. Die Sonntagsöffnung kann bleiben, 12 bis 18 Uhr. Werktags verlängert sich die Öffnungszeit bis 22 Uhr, hinzu kommt der Montag, auch samstags können Besucher kommen. Mehr geht nicht, um möglichst alle zu erreichen. Drei Jahre lang wurde das Carl Brandts Haus, wie dieser besondere Ort der Bildung nach der Stifterfamilie (Unternehmer Carl Brandts und seine Frau Clara) benannt ist, umgebaut. 21,5 Millionen Euro flossen in das Großprojekt. Architekt Stefan Schrammel hatte mehrere Herausforderungen zu stemmen: Das Denkmal und sein Charakter sollten erhalten bleiben, dennoch wurde die Fläche auf jetzt fast 3000 Quadratmeter verdoppelt. Entstanden ist eine architektonische Perle, die alte Elemente geschickt mit modernster Ausstattung und Technik kombiniert, voller Tageslicht und mit vielen unterschiedlichen Themen und Orten des Verweilens.
Projekt in Mönchengladbach Neue Zentralbibliothek ist ein Multitalent und eröffnet
Mönchengladbach · Lesen, gärtnern, musizieren oder ein Kaffee mit Aussicht? Das alles gibt es in der umgebauten Stadtbibliothek. NRW-Ministerin Ina Scharrenbach kam zum Auftakt und war begeistert. Der Name der Stifterfamilie bleibt: Carl-Brandts-Haus heißt dieser architektonisch besondere Ort der Bildung.
03.06.2023
, 06:00 Uhr