Bildungslandschaft Mönchengladbach Plädoyer für die Gesamtschule

Mönchengladbach · Gabi Wegner ist Lehrerin an einer Gesamtschule. Ihr ist wichtig, dass Schüler mehr Zeit zur Entwicklung ihrer Stärken gegeben wird. Gemeinsameren Lernens in sehr heterogenen Lerngruppen führt ihrer Ansich nach zu einer größeren Chancengerechtigkeit.

Gabi Wegner

Foto: GEW MG

Das dreigliedrige Schulsystem in NRW ermöglicht es den Eltern, nach vier Grundschuljahren eine Entscheidung über den Bildungsgang ihrer Kinder zu treffen. Unsicheren Eltern bietet die Gesamtschule Gelegenheit, die Entscheidung lange offen zu halten, da hier die Schulabschlüsse vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur erreicht werden können. Denn die SchülerInnen an Gesamtschulen werden in den ersten zwei Jahren in einer Orientierungsstufe unterrichtet. Erst danach erfolgt in einigen Hauptfächern eine Fachleistungsdifferenzierung. Daraus ergibt sich zunächst eine große Heterogenität der Lerngruppen, und die Schülerinnen und Schüler haben länger Zeit, ihre Stärken und Schwächen zu erkennen und aufzuarbeiten. Ein weiteres Kennzeichen der Gesamtschule ist das Angebot unterschiedlichster Lernformen, dazu gehören  Lernbüros, kooperatives Lernen, Montessori-Pädagogik und andere.  Ab der Klasse 7 können die Schülerinnen und Schüler durch die Anwahl von Wahlpflichtfächern wie zum Beispiel Darstellen und Gestalten, Naturwissenschaften und anderes mehr persönliche Lernschwerpunkte festlegen. Trotz dieser Differenzierung ist damit noch keinerlei Festlegung bezüglich der Bildungsabschlüsse getroffen. Diese Entscheidung fällt erst in den höheren Klassen, spätestens in Klasse 10.