Folgen des Haustierbooms Tierheim nimmt keine Hunde mehr an

Mönchengladbach · Das Heim am Hülserkamp ist voll. Gleichzeitig wollen immer mehr Hundehalter ihre Tiere abgeben. Über die Folgen des Haustier-Booms während Corona, überforderte Besitzer und eine makabere Konsequenz in der Not.

Tierheimleiterin Jasmin Pulver mit den beiden Malteser-Mischlingen Jim Bold und John Boy. Sie und ihre drei Wurfgeschwister wurden mit sechs Wochen illegal nach Deutschland eingeschleust.

Foto: Carlos Albuquerque

8.15 Uhr im Büro von Jasmin Pulver. Die Leiterin des Tierheims ist gerade eine Viertelstunde im Dienst. In der Zeit hat sie bereits zwei Anrufe entgegennehmen müssen, die schmerzen. Ein Hundebesitzer drohte damit, sein Tier einschläfern zu lassen, wenn er es nicht sofort ins Tierheim bringen könne. Ein anderer wollte seinen Pudel nach einem Beißvorfall abgeben. „Diese Kompromisslosigkeit und fehlende Lösungsansätze mancher Leute lässt uns machtlos zurück“, sagt Pulver. Sie wird im Laufe des Tages noch mindestens einen weiteren Anruf dieser Art bekommen. Wie jeden Tag seit den Osterferien. „Die Anfragen haben seit 2020 drastisch zugenommen“, sagt Pulver.