Der Schuppen am Römerbrunnen hat schon bessere Tage gesehen. Die Fassade ist verkohlt, überall liegt Müll. Ein junger Mann kommt aus dem Hochhaus gegenüber. Es ist das Haus, in dem vor einigen Wochen ein 40-Jähriger ermordet wurde. Der junge Mann trägt ein kleines Regal, stellt es neben dem Schuppen ab. Auch, als er längst wieder im Haus ist, hört man noch sein Schnaufen. Im ersten Stock gibt es keine Fensterscheiben mehr.
Eine Siedlung mit schlechtem Ruf „Wer untertauchen will, schafft das hier sehr gut“
Mönchengladbach · 1300 Menschen, 470 Mietwohnungen, elf Hochhäuser – wer am Römerbrunnen lebt, wird oft schräg angeguckt. Und das ist nicht erst seit der grausamen Tat so, die am 25. März dort aufgedeckt wurde. Wie ein einstiges Vorzeigeprojekt den Ghetto-Stempel bekam.
09.04.2021
, 06:00 Uhr