„My Private Jesus“ feiert Urauffühung in Düsseldorf Eine schrecklich schweigende Familie

Düsseldorf · „My Private Jesus“ von Lea Ruckpaul ist ein sehenswertes Stück über Rache, Schuld und die Fassade einer Familie. Im Schauspielhaus feierte es Uraufführung.

"My Private Jesus" von Lea Ruckpaul mit Minna Wündrich, Sebastian Tessenow und Blanka Winkler (von links).

Foto: Sandra Then

Man muss sich bei diesem Stück von manchen Illusionen befreien. Dass es darin um selbstbestimmten Suizid geht, den die Heldin Pi der Familie und Freunden gleich am Anfang verkündet. Oder gar um Jesus. Der kommt bloß im Titel des Stücks vor, „My private Jesus“ – auch wenn gleich in der ersten Szene Blanka Winkler als Pi diese Rolle für sich zu beanspruchen scheint. Wie sie mit Bedacht ganz in Unschuldsweiß alleine auf der Bühne steht, von ihrem kuriosen Kunsterlebnis in einem Raum der Stille in kurzen, meist unvollständigen Sätzen erzählt, so, als müsse sie noch ein paar Worte finden und überhaupt das fließende Sprechen erst lernen.