Jobabbau Neubaur mahnt zu klarer Perspektive bei Stahlfirma HKM

Duisburg · Die Stahlsparte von Thyssenkrupp will in den kommenden Jahren massiv Jobs abbauen. Und was wird aus dem Gemeinschaftsunternehmen HKM, bei dem dem die Duisburger der größte Anteilseigner sind?

Das Werksgelände von HKM Hüttenwerke Krupp Mannesmann in Duisburg.

Foto: Christoph Reichwein/dpa

Beim geplanten Verkauf einer Duisburger Stahlfirma, an der die angeschlagene Stahltochter von Thyssenkrupp (TK) beteiligt ist, pocht Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) auf klare Verhältnisse. Die Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) GmbH sichere mit ihren 3000 Mitarbeitenden als bedeutender Stahlproduzent in NRW die Grundlage für viele Wertschöpfungsketten, schrieb die Politikerin auf dem Kurznachrichtendienst X.

Die Beschäftigten und ihre Familien von HKM stünden vor einer bedrückenden Vorweihnachtszeit. „Anteilseigner und Management müssen jetzt zeitnah eine klare Perspektive für einen langfristig wettbewerbsfähigen Standort und den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze geben“, erklärte Neubaur. „Wir als Landesregierung stehen hierbei in engem Austausch mit allen Beteiligten.“

Düstere Aussichten

Das Management von Thyssenkrupp Steel hatte am Montag bekanntgegeben, dass es den Personalbestand der Stahlschmiede von derzeit rund 27.000 auf 16.000 Ende des Jahres 2030 reduzieren will. 5000 Stellen sollen in der eigenen Firma abgebaut werden und 6000 Stellen sollen verlagert werden - bei letzteren Stellen sind auch 1500 Stellen bei HKM inkludiert, die Thyssenkrupp Steel zugerechnet werden.

Die Duisburger Firma hält die Hälfte der Unternehmensanteile, daher steht die Hälfte der 3000 HKM-Stellen in den Thyssenkrupp-Steel-Büchern. Thyssenkrupp Steel wiederum gehört mehrheitlich dem Essener Industriekonzern Thyssenkrupp. Die restlichen HKM-Anteile halten der Stahlkonkurrent Salzgitter und der französische Röhrenkonzern Vallourec.

Die Verkaufspläne für HKM, das seinen Sitz wie sein Hauptanteilseigner Thyssenkrupp Steel ebenfalls in Duisburg sitzt, sind seit längerem bekannt. Am Montag wurde die Dringlichkeit einer Trennung von dem Gemeinschaftsunternehmen noch einmal untermauert.

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(dpa)