Vielleicht ist das der traurigste Anblick von Wermelskirchen. Wo Brautkleider in „blush“ oder „soft gold“ hängen und goldene Ringe auf Samtkissen in vier Geschäften und elf Bereichen an der Hochzeitsstraße allen Paaren den schönsten Tag ihres Lebens verheißen, ist alles geschlossen. Seit Monaten. Corona ist ein Hochzeitscrasher. Herbst und Wintermode? „Verschimmelt“, sagt Jörg Michels und meint, dass er sie irgendwann – aber wann? – noch allenfalls als reduzierte Posten verkaufen kann. „Alte Ware aus meinen Schaufenstern später als neue zu verkaufen, das würde kein Kunde verzeihen“, sagt Michels. Hochzeit und reduziert – das ist ein Widerspruch, aber was passt schon in diesen Tagen von Corona, der Pandemie, dem Lockdown zusammen? Für Michels: nichts.