Gespräch mit der WZ PARTEI-Politiker Marco Bülow: „Von der Spaß- in die Satirepartei“

NRW · „Wer sich bei einer Korruption überführen lässt, ist nicht nur korrupt, sondern auch bescheuert“, sagt Marco Bülow, ehemaliger Bundespolitiker und Buchautor. Jetzt hat er die Initiative Lobbyland gegründet.

Foto: Marco Bülow

Lobbyland heißt die Initiative, die von Marco Bülow ins Leben gerufen wurde. Der Name ist Programm. Seit Jahren setzt sich der ehemalige Bundestagsabgeordnete gegen profitorientierten Lobbyismus ein, hat 2010 bereits das Buch „Wir Abnicker- Über Macht und Ohnmacht der Volksvertreter“ verfasst und seitdem sein Aufklärungsbogen rund um das Thema erweitert. Das neuste Werk des Autors heißt ebenfalls Lobbyland, der gleichnamige Podcast mit aktuell sieben Folgen greift seine Erfahrungen kategorisch auf. Und von diesen Erfahrungen hat Bülow eine Menge. „Ich war 26 Jahre Mitglied der SPD, seit 2002 für die Sozialdemokraten im Bundestag vertreten“, berichtet der ehemalige Berufspolitiker, der 2018 aus der SPD austrat. Nach zweijähriger Parteiabstinenz zog es Bülow am 17. November 2020 in die satirisch orientierte Partei Die PARTEI. „Ich bin von einer Spaßpartei in eine Satirepartei gewechselt“, gibt Bülow augenzwinkernd wieder. Dass in Satire aber auch immer ein ernster Kern versteckt ist, lässt er bei seinen Erzählungen nicht außen vor. Für ein Direktmandat hat es in dieser Legislaturperiode allerdings nicht mehr gereicht. Und auch das Bundestagsergebnis mit einem Prozent war ernüchternd. „Zwar waren die fünf Prozent immer ganz weit weg, doch mit nur einem Prozent für Die PARTEI hätten wir nicht gerechnet. In NRW haben wir zwei Prozent geholt, das werte ich mal als Erfolg.“