Kommentar Peinliche Abi-Panne in NRW: Sechs, setzen!

Meinung · Für NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) ist die erste Abiturprüfung in ihrer Amtszeit ein Debakel. Dabei drängt sich schon sehr lange die Frage auf, warum die Bildungslandschaft an so vielen Stellen einem Trümmerfeld gleicht. Ein Kommentar.

NRW-Schulministerin Dorothee Feller muss sich zur Technik-Panne bei den Abitur-Klausuren erklären.

Foto: dpa/Malte Krudewig

Es war zu befürchten und die Reaktionen waren erwartbar. Selbstverständlich hat die digitale Verteilung der Abituraufgaben für die Fächer Naturwissenschaften, Ernährung und Technik nicht funktioniert. Ebenso selbstverständlich ist das politische Echo. Die Regierung bemüht sich, das Ausmaß der Rufschädigung in Grenzen zu halten, die Opposition fordert Sondersitzungen und Konsequenzen. Und all das wird wie so oft dazu führen, dass an den Symptomen herumgedoktert wird, die Ursachen aber unverändert bleiben. Und leidtragend sind in diesem Fall ausgerechnet jene jungen Menschen, auf die auch Nordrhein-Westfalen elementar angewiesen ist. Es geht um Schülerinnen und Schüler, die am Mittwoch in der Gewissheit aufgestanden sind, eine wichtige Prüfung abzulegen, vielleicht eine der wichtigsten in ihrem ganzen Leben. Und genauso hätte ihre eigene Vorbereitung und die Vorbereitung derer sein müssen, die diese Prüfung abnehmen. Aber es kam anders. Denn eine zentrale Stelle im Schulministerium war ganz offensichtlich nicht in der Lage, ihren Aufgaben gerecht zu werden. Und da liegt das Problem. Es spricht aber einiges dafür, dass sich der Fokus der Aufarbeitung im politischen Geplänkel verfängt.