Handball Dormagener Handballer erkämpfen sich den benötigten Punkt
Dormagen. · Der Zweitligist spielt 22:22 bei Aufsteiger HSG Nordhorn-Lingen. Damit ist der Klassenerhalt für den TSV Bayer endgültig gesichert.
Die Taschenrechner können zu Hause bleiben vor dem Saisonfinale der Zweiten Handball-Bundesliga am kommenden Samstag. Mit einem Überraschungscoup hat sich Aufsteiger TSV Bayer Dormagen den letzten rein rechnerisch noch fehlenden Punkt zum Klassenerhalt aus eigener Kraft erkämpft. Beim Tabellenzweiten HSG Nordhorn-Lingen, der schon vor dem Anpfiff seines letzten Heimspiels im mit 3500 Zuschauern restlos ausverkauften Euregium als Rückkehrer in die Bundesliga feststand, feierten die Dormagener das 22:22 (11:10) wie einen Sieg. Und weil die Hausherren damit das elfte Spiel in Folge nicht verloren, bot sich nach dem Schlusspfiff ein seltenes Bild: Beide Teams tanzten in ihrer jeweiligen Hälfte ausgelassen im Kreis.
Den Dormagenern beschert der verdiente Punktgewinn aus eigener Kraft endgültig Planungssicherheit für die kommende Saison. Weil der HC Elbflorenz gegen den VfL Lübeck-Schwartau mit 33:28 gewann, wäre das allerdings auch bei einer Niederlage der Fall gewesen. Die Dresdner sicherten ebenso den Klassenerhalt wie der TV Emsdetten (34:31 bei TuS Ferndorf). Der Wilhelmshavener HV steigt trotz 33:25-Siegs bei der DJK Rimpar ebenso ab wie TV Großwallstadt, Eintracht Hagen, Dessau-Roßlauer HV und die Rhein Vikings.
Dormagen kommt nach
Vier-Tore-Rückstand zurück
Als Aufsteiger steh neben der HSG Krefeld und dem ThSV Eisenach die HSG Konstanz fest. Der Süd-Meister setzte sich im Relegations-Rückspiel mit 33:29 (Hinspiel 31:31) gegen den HC Empor Rostock durch.
Der Punktgewinn des TSV Bayer in Nordhorn war absolut verdient. „Dormagen hat klasse gespielt“, lobte HSG-Trainer Heiner Bültmann die Gäste, die über weite Strecken einer auf hohem Niveau geführten Partie sogar in Führung lagen: „Das gibt es auch nur beim Handball“, sagte Bültmann, „es geht im Prinzip um nichts mehr, aber beide Mannschaften liefern bei subtropischen Temperaturen ein hervorragendes Spiel“. Dazu trug auch Dormagens Sven Bartmann bei. Der Schlussmann überzeugte mit 14 Paraden. Er war auch zweimal zur Stelle, nachdem Julian Köster 118 Sekunden vor dem Schlusspfiff zum 22:22 getroffen hatte. Nachdem er den finalen Wurf von Julian Possehl an den Pfosten gelenkt hatte, waren noch 44 Sekunden auf der Uhr, die die Dormagener trotz Unterzahl clever und ruhig zu Ende spielten.
„Ich bin super stolz auf meine Mannschaft“, sagte TSV-Trainer Bilanovic, „vor allem, dass sie sich nach einem Vier-Tore-Rückstand“ – 15:19 nach 46 Minuten – „noch einmal zurückgekämpft und dabei kühlen Kopf bewahrt hat“. Zum Abschluss trifft Dormagen am Samstag (18 Uhr, Bayer-Sportcenter) auf die Rhein Vikings. „Ich hoffe auf eine schöne Kulisse, das haben sich die Jungs verdient“, sagt Bilanovic.