Mitgliederversammlung in Dormagen sorgt für große Überraschungen CDU wählt neue Politik-Mannschaft

Straberg · Mit einem radikalen personellen Schnitt will die CDU in den Wahlkampf für die Kommunalwahl 2025 gehen. Am Montag stellte sie entscheidende Weichen und wählte 21 Personen, die nun Wahlkreisarbeit betreiben sollen.

 Die CDU (Mitte mit Parteichefin Anissa Saysay) wählte im Schützenhaus in Straberg Betreuer und Betreuerinnen für die Wahlkreise für die Kommunalwahl 2025.

Die CDU (Mitte mit Parteichefin Anissa Saysay) wählte im Schützenhaus in Straberg Betreuer und Betreuerinnen für die Wahlkreise für die Kommunalwahl 2025.

Foto: Klaus Schumilas

Der 15. April 2024 dürfte in der Geschichte der Dormagener CDU als ein Tag eingehen, an dem der Stadtverband personelle Weichenstellungen vorgenommen hat, wie es sie zuvor wohl noch nicht gegeben hat. Die Mitglieder wählten im Schützenhaus in Straberg 23, zum Teil völlig neue, Frauen und Männer, die in den kommenden Wochen und Monaten als „Betreuerinnen“ und „Betreuer“ der Wahlkreise bei vielen Wählern verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen sollen. Sie gelten, Stand heute, als die Mannschaft, mit der die CDU in den Wahlkampf für die Kommunal- und Bürgermeisterwahl 2025 gehen will. Im Ergebnis steht: Die heutige Fraktion im Stadtrat hat kaum noch Rückhalt in der Partei und wird personell in der nächsten Wahlperiode fast keine Rolle mehr spielen. Fraktionsvorsitzender Kai Weber hatte bereits vor der Versammlung angekündigt, nicht mehr für ein Ratsmandat kandidieren zu wollen. „Das war einvernehmlich“, kommentierte Parteivorsitzende Anissa Saysay knapp. Sie zeigte sich mit dem Verlauf der Versammlung sehr zufrieden: „Klasse, wieviel Rückendeckung die Kandidaten erhalten haben. Sie können jetzt gestärkt in die Wahlkreis-Betreuung gehen.“ Saysay selbst erhielt mit 114 Voten der 128 stimmberechtigten Mitglieder das beste Ergebnis des Abends. Der Parteivorstand wollte zu diesem frühen Zeitpunkt erste personelle Weichen für die Kommunalwahl stellen und den Erneuerungsprozess fortsetzen. „Die heutige Versammlung bietet uns die Möglichkeit, unsere Ideen, Visionen und Ziele mit Personen zu untermauern“, sagte Saysay und appellierte: „Lassen Sie uns mit Entschlossenheit und Offenheit aufeinander zugehen.“ Sie ging auch auf den Dauerzwist zwischen Partei und Fraktion ein: Wer über die CDU in den Stadtrat einziehen möchte, der habe nicht nur die Pflicht, sein Mandat auszufüllen, sondern auch die Partei zu unterstützen und aktiv dort mitzuarbeiten. „Eine Trennlinie zwischen Parteiarbeit und Ratsfraktion zu ziehen, ist nicht mehr zeitgemäß. Was wir aktuell sehen ist das Ergebnis eines fortlaufenden Trennungsprozesses von Partei- und Fraktionsarbeit, die bereits vor vielen Jahren begonnen hat. Nur wenn wir diese Trennung aufheben, können wir auch wieder eine Wahl gewinnen.“