Jagd in Dormagen So viele Wildtiere starben durch Jäger und Verkehr

Dormagen · Über 3000 Tiere wurden im vergangenen Jagdjahr erlegt– nicht ohne Grund.

 Jäger erlegten 69 Wildschweine im vergangenen Jagdjahr.

Foto: dpa/Lino Mirgeler

(alem) Der Hegering Dormagen, mit derzeit 265 Mitgliedern einer der größten innerhalb der Kreisjägerschaft, setzt sich nicht nur für den Erhalt der Wildbestände ein. „Er leistet auch wertvolle Arbeit zum Schutz des Waldes vor Tierüberpopulationen. Die Jagd trägt dazu bei, die heimischen Ökosysteme intakt zu halten und die Artenvielfalt zu erhalten“, erklärt Björn Sträter, Hegeringleiter Dormagen. Dazu gehört dann auch der Abschuss, dessen Ergebnis die Jagdstrecke ist. Die Jagdstrecken-Statistik erfasst alle im jeweiligen Jagdjahr vom 1. April bis zum 31. März erlegten Wildtiere. Im letzten Jagdjahr, 2022/2023, wurden 1607 Ringeltauben, 858 Rabenkrähen, 114 Elstern, 409 Wildkaninchen, 69 Wildschweine, 11 Nutrias, 57 Nilgänse, 203 Füchse und ein Waschbär erlegt. Insbesondere bei Wildkaninchen und Ringeltauben steht die Seuchenprävention im Vordergrund. Die Statistik umfasst auch die Verluste durch Verkehrsunfälle und anderes Fallwild (z.B. natürlicher Tod). Gerade bei den Rehen zeigt sich, dass die Autofahrer aufpassen sollten, denn von insgesamt 138 Rehen, die in der Jagdstrecke enthalten sind, starben 16 durch den sogenannten Verkehrstod. Weitere vier Rehe starben eines natürlichen Todes oder wurden von einem Hund getötet. „Die Anzahl der gerissenen Rehe steigt leider stetig. Niemand hat etwas dagegen, dass Leute ohne Leine mit dem Hund spazieren, wir versuchen aber, durch Gespräche zu sensibilisieren“, sagt Sträter. Insgesamt beläuft sich die Jagdstrecke für den Hegering Dormagen auf 3.617 Tiere, davon sind 80 Tiere Fallwild, von denen 57 Tiere im Straßenverkehr verendet sind. „Der Hegering setzt sich nicht nur für die Erhaltung der Wildpopulationen ein, sondern leistet auch wertvolle Arbeit zum Schutz des Waldes vor Tierüberpopulationen“, sagt Sträter. Die Jagd trage dazu bei, dass die örtlichen Ökosysteme intakt blieben und die Artenvielfalt bewahrt werde. Und: Die Jagd auf Beutegreifer/Prädatoren wie Fuchs, Dachs und Rabenkrähe sei zwingend erforderlich, um das hier lebende Niederwild wie Feldhase, Rebhuhn und Fasan zu unterstützen. „Die hier lebenden Beutegreife haben keinerlei natürliche Feinde und würden sich ohne Jagd extensiv vermehren“, erklärt Sträter.