Durch den überraschenden Ausfall eines Großsponsors ist die TSV Bayer Handball GmbH in kurzer Zeit in eine schwierige finanzielle Situation geraten, da die Zuwendungen nicht so schnell ersetzt werden können. Der Zweitligist arbeitet nun an einer Umstrukturierung. Wie lange das dauern wird, ist noch unklar. Für Jocky Krapp war das ein Schock: „Seit ich das weiß, schlafe ich kaum noch.“ Der Leiter der Nachwuchsabteilung des TSV Bayer Dormagen weiß um die Folgen für die Jugend. „Wenn uns die GmbH wegbricht, wäre das schlimm für unseren Nachwuchs. Denn nirgendwo sonst bekommen talentierte Spieler so früh Verantwortung und Spielanteile in der Bundesliga wie beim TSV Bayer Dormagen. Die jungen Spieler würden ihre Perspektive verlieren“, sagt Krapp. Also dachten er und seine Frau Heike: Wir müssen etwas tun. „Der Handball in Dormagen braucht einen Rettungsschirm. Wir kaufen 1000 Schirme. Gegen eine Spende’ von 30 Euro werden die Dormagener dann Teil des Rettungsschirms. Unser Ziel ist es, am 26. Dezember beim Heimspiel gegen TUSEM Essen, 1000 Schirme aufzuspannen und die Spenden an den TSV zu übergeben. Wenn ich nur an das Bild denke, wenn 1000 aufgespannte Schirme im Sportzentrum für unsere Mannschaft aufgespannt sind, bekomme ich Gänsehaut“. So unrealistisch ist das gar nicht. Immerhin hat das Ehepaar bereits Vorbestellungen für 200 Rettungsschirme. „Sogar ein Herr aus Papenburg hat von unserer Aktion gehört und will auch einen Schirm haben. Und was mich besonders freut: Unser Ex-Spieler Aron Seesing, der jetzt beim Bergischen HC spielt, hat gleich drei Schirme bestellt“, erzählt Jocky Krapp nicht ohne Stolz. Natürlich hat das Ehepaar den Aufruf auch auf Facebook gepostet. Die Resonanz war „einfach super“, und so wurde auch Jo Gerrit Gens vom TuS N-Lübbecke auf die Aktion aufmerksam und unterstützt sie ebenfalls. Am kommenden Mittwoch sollen die Schirme geliefert werden, natürlich mit Aufdruck, aber den verrät das Ehepaar noch nicht. „Wir gehen mit der Bestellung auch ein Risiko ein, denn wenn wir die Schirme nicht loswerden, bleiben wir auf den Kosten sitzen, aber wir sind zuversichtlich, dass es klappt und wir alle 1000 Rettungsschirme verkaufen. Dormagen hält einfach zusammen, wenn es darauf ankommt“, sind Heike und Jocky Krapp optimistisch. Beim nächsten Heimspiel am Mittwoch, 25. Oktober, gegen Nordhorn werden die Rettungsschirme „verkauft“. Anpfiff ist um 18 Uhr. „Aber auch jeder zahlende Zuschauer hilft, deshalb bitte ich die Dormagener, zu jedem Handballspiel ins TSV Sportzentrum zu kommen.“ Wer einen Rettungsschirm für 30 Euro erwerben möchte, kann dies dem Ehepaar auch über Facebook (Jocky Krapp) mitteilen.
Handball in Dormagen Aktion Rettungsschirm von Heike und Jocky Krapp
Dormagen · Mit einer großen Aktion wollen sie dem in finanzielle Schieflage geratenen TSV Bayer Dormagen helfen.
21.10.2023
, 06:00 Uhr