Bürgerprotest in Dormagen Dormagen will die Wasserleitung übers Stadtgebiet verhindern

Dormagen · In der Sitzung des Stadtrates wurde Bürgermeister Erik Lierenfeld konkret und sprach von juristischer Unterstützung. Von den Stadtverordneten erhielt er breite Rückendeckung. In der FDP gibt es unterschiedliche Meinungen.

Einstimmig stützten die Stadtverordneten am Donnerstag Abend im Stadtrat Bürgermeister Erik Lierenfeld, sich dafür einzusetzen, dass die Rheinwassertransportleitung verhindert wird – zumindest nicht über Dormagener Boden führt beziehungsweise die geplante Trassenführung verändert wird. Lierenfeld kündigte an, Kontakt zur Anwaltskanzlei aufzunehmen, die vor rund acht Jahren mit dafür gesorgt habe, das der Strom-Konverter von Amprion nicht in Gohr gebaut wird.Er erklärte in der Sitzung, an der auch Vertreter der in der Facebook-Gruppe „Wassertransportleitung RWE Power“ versammelten Rheinfelder teilnahmen, dass er erst bei einem Treffen im Januar mit Landwirten und RWE-Vertretern erfahren habe, dass es ein neues Verfahren für das Jahrhundertprojekt gebe, bei dem über kilometerlange Rohrleitungen Rheinwasser in die dann still gelegten Braunkohlegruben in Garzweiler und Hambach transportiert wird. Er sehe nun „Ansatzpunkte“, das Verfahren in eine andere Richtung zu lenken und sprach von der „Gunst der Stunde“ durch eben dieses neue Verfahren. Damit sind wichtige Planänderungen gemeint, mit drei statt zwei Rohrleitungen, einer vierfach so hohen Einspeisung von Rheinwasser und neuen Bauwerken in Rheinfeld. Lierenfeld sprach von „Durchprügeln“ des neuen Verfahrens durch die Bezirksregierung Köln binnen anderthalb Jahren. „Das kann ein Punkt sein, wo wir einhaken können.“ Am Freitag, dem Datum des Fristendes für eine Stellungnahme der Träger öffentlicher Belange, hat die Stadt ihre Meinung eingereicht. Lierenfeld will juristisch prüfen lassen, ob das jetzige Verfahren korrekt ist. In der Rolle zu bewerten, was stattdessen die sinnvollste Lösung wäre, sieht er sich nicht.