Das traditionelle Martinsgansessen gehört für viele zum Winter wie das bunte Laub zum Herbst. Und: Spätestens zum Martinstag steht der geflügelte Klassiker in vielen Restaurants wieder auf der Speisekarte. Doch der Gaumenschmaus ist nicht ganz billig und das hat seinen Grund. „Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sind immer noch zu spüren, denn die Getreidepreise sind nach wie vor hoch“, erklärt Thomas Frason, Senior, vom Hofladen Peters bei Hackenbroich. Die Familie bietet jedes Jahr frische Gänse an, die sie auf Vorbestellung schlachtet. Die Preise sind in etwa gleich geblieben. „Den größten Preisanstieg gab es letztes Jahr, als die Vogelgrippe kam“, sagt Frason. An die Gastronomie liefert er allerdings nicht. „Für die sind frische Gänse meist zu teuer, um sie zu verarbeiten. Die meisten nehmen gefrorene Gänse, mit Ausnahme der gehobenen Gastronomie.“ Das bestätigt auch ein Koch aus Dormagen, der namentlich nicht genannt werden möchte. „Die meisten Gastronomiebetriebe setzen auf gefrorene Keulen oder Brust und nehmen dann so viel Geld. Das ist in meinen Augen nicht in Ordnung.“ Aber auch die Gastronomie hat zu kämpfen. Es fehlt an allen Ecken und Enden an Personal und die hohen Energiepreise drücken stark auf die Gewinne.
Tradition zu St. Martin So teuer ist das Gänsemahl in Dormagen
Dormagen · Außen schön knusprig, innen zart und saftig soll die perfekte Martinsgans sein. In manchen Restaurants kann man sie bereits genießen, aber günstig ist das nicht.
04.11.2023
, 06:00 Uhr