Der international bekannte Künstler Leon Löwentraut verklagt seine frühere Galerie: Wie das Landgericht Düsseldorf mitteilte, verlangt er im Rahmen von Vertragsabwicklungen 530 000 Euro, die Herausgabe von Original-Gemälden sowie die Feststellung der wirksamen Kündigung der Verträge. Der Prozess soll am 25. August am Landgericht Düsseldorf beginnen (Az.: 15 O 82/22). Auch die beklagte Düsseldorfer Galerie „Geuer & Geuer Art“, dessen Geschäftsführer der gebürtig aus Grevenbroich stammende Dirk Geuer ist, stellt Ansprüche in Form einer Widerklage: Die Galerie will gegen Löwentraut Schadenersatzansprüche in Millionenhöhe geltend machen – wegen der Nichterfüllung von Verträgen, wie das Gericht mitteilte. Seit 2017 sollen der Künstler und die Düsseldorfer Gesellschaft über mehrere Galerie- und Kooperationsverträge miteinander verbunden sein. Doch zwischen der renommierten Galerie von Dirk Geuer und dem jungen Maler ist es offenbar schon vor einiger Zeit zum Bruch gekommen. Auf das Zivilverfahren angesprochen, äußert sich Geuer nur knapp. Das sei alles wenig überraschend, sagte er unserer Redaktion. Und: „Vor Verhandlungsbeginn möchte ich das nicht weiter kommentieren.“ Auch Geuers Rechtsbeistand, der Berliner Medienanwalt Markus Hennig, sagt: „Wir möchten dem gerichtlichen Spruch nicht vorgreifen.“ Noch vor fünf Jahren hatte Dirk Geuer in Lüdinghausen eine große Ausstellung mit Werken des damals 20 Jahre alten Ausnahmekünstlers Leon Löwentraut gezeigt. Der heute 25-Jährige galt schnell als „Wunderkind“ der Kunstwelt, viele Jahre arbeiteten der Galerist und Löwentraut erfolgreich zusammen. Eigentlich begann alles vielversprechend, daher überrascht die Wendung nun sicher auch in der Kunstbranche viele Menschen. In der Szene wurde Löwentraut schon als neuer Pablo Picasso gefeiert, was ihm den Spitznamen „Bubicasso“ bescherte. Die Galerie „Geuer & Geuer Art“ ist nicht zu verwechseln mit dem Grevenbroicher Unternehmen „Team Geuer“, das nach wie vor eng mit Löwentraut zusammenarbeitet und von Dirk Geuers Bruder Thomas Geuer geführt wird. Zur Zusammenarbeit sagt Thomas Geuer: „Zwischen uns und Leon Löwentraut besteht eine mündliche Vereinbarung. Mit der Galerie meines Bruders hat das nichts zu tun.“ Erst vor wenigen Monaten hatte Löwentraut den Grevenbroicher Thomas Geuer zum 50-jährigen Bestehen seines Unternehmens besucht. Über dieses werden die Werke von Löwentraut unter anderem vertrieben. Das Management von Leon Löwentraut ließ eine Anfrage unserer Redaktion zur juristischen Auseinandersetzung mit „Geuer & Geuer Art“ bislang unbeantwortet.