Ausstellung: Bunte Farben, strenge Formen
Die Künstler Jeong-Sook Yu und Karl Böcker stellen in der Galerie Splettstößer aus.
Kaarst. Seit 1993 sind sie ein Paar. Doch erst jetzt sind Bilder von Jeong-Sook Yu und Karl Böcker gemeinsam in einer Ausstellung zu sehen. Unter dem Titel „Lockruf der Farbe“ präsentiert die Galerie Splettstößer in Kaarst noch bis zum 25. Februar Bilder der in Düsseldorf lebenden Künstler.
Jeong-Sook Yu zeigt 14 ihrer großformatigen, abstrakten Arbeiten von großer Klarheit, in leuchten Farben und minimalistischer und größtenteils streng geometrischer Formensprache.
Sowohl sie als auch ihr Mann realisieren ihre Farbkompositionen in zwei Techniken, als flächige Holzobjekte und als Papierarbeiten. Besonders schön sind die Darstellungen mit dem Titel „Blaue und gelbe See“, die Yu in der Mezzotinto-Technik angefertigt hat. Diese Schabkunst erlaubt die Wiedergabe besonders leuchtender Farben.
Auch Karl Böckers Bilder weisen starke Farben auf. Nur sind seine Farbflächen, wie in den beiden Holzbildern mit dem Titel „Wege“, mit einer Vielzahl vertikaler, horizontaler und diagonaler sich schneidender Linien durchzogen.
Kennengelernt haben sich die Künstler an der Kunstakademie Düsseldorf, wo sie beide 1993 Meisterschüler bei Franz Eggenschwiler waren. Jeong-Sook Yu hatte zuvor bereits ein Studium der Malerei an der Universität von Seoul abgeschlossen und ihre Werke sowohl dort als auch in NRW auf vielen Ausstellungen präsentiert.
Der 1938 in Essen geborene Karl Böcker hatte vor seinem Studium eine Ausbildung als Universalhobler absolviert, dann Abenteuerreisen nach Afghanistan und in den Libanon unternommen und sich erst anschließend dem Kunststudium gewidmet.
Neben seiner Tätigkeit als Lehrkraft für freie Grafik an der Kunstakademie in Düsseldorf ist Böcker gemeinsam mit Addi Hansen vielen Lesern als Verfasser des Buches „Die Ratinger Straße“ bekannt, in dem er sich der Kunst- und Kulturmeile der Düsseldorfer Altstadt widmet.
Der Titel der Ausstellung „Lockruf der Farbe“ ist von dem Titel „Lockruf des Goldes“, des Abenteuerromans von Jack London, abgeleitet und spiegelt Böckers Neugier auf Abenteuer wider. „Farbe übt auf die beiden Künstler eine magische, unwiderstehliche Anziehungskraft aus, deren verführerischem Ruf sie immer wieder in verheißungsvolle, unbekannte Gefilde folgen“, erklärte Brigitte Splettstößer bei der Eröffnung der Ausstellung.