Große Welt im Kleinformat
Die IGM feierte ihr 25-jähriges Jubiläum mit der Präsentation von Modelleisenbahnen.
Kaarst. Eine schwarze Lokomotive dreht ihre Runden, vorbei an französischen Bistros und Häusern — bis sie schließlich den Gipfel des erloschenen Vulkans Puy de Dôme erreicht. Modelleisenbahnfreunde kamen am Wochenende bei der Jubiläumsausstellung der Interessensgemeinschaft Modellbahn (IGM) im Albert-Einstein-Forum auf ihre Kosten.
16 Modelleisenbahnkonstruktionen wurden präsentiert. Auch die ehemalige Bahnlinie von Clermond-Ferrand, die zwischen 1907 und 1925 in Betrieb war, wurde im Miniformat gezeigt. Die Anlage hat Hans Louvet gebaut. Mit dieser feierte er in Kaarst eine Deutschlandpremiere. Das Besondere: Louvet hat das Antriebssystem der Originallok in sein Modell übernommen. Da die Bahnlandschaft als Inselanlage aufgebaut war, konnten die Zuschauer sie umrunden. Schönes Detail: ein Jugendstilhaus, das die Baugesellschaft als Hauptverwaltung nutzte.
Die IGM ist stolz auf ihre Ausstellung. Sie ist inzwischen nicht nur bei den Modellbahnliebhabern ein Muss, sondern hat sich neben den großen europäischen Ausstellungsorten Utrecht und Dortmund zu einer renommierten Veranstaltung gemausert, sagen die Organisatoren.
Die ganze Welt zu Gast in Kaarst — so muss es manchem Besucher der Ausstellung vorgekommen sein: Landschaften aus den Niederlanden, Colorado oder Kanada wurden im Kleinformat geboten. Neben deutschen Modelbauern waren vor allem niederländische Vereine vertreten.
Aber auch Aussteller aus Kaarst waren dabei: Der 44-jährige Jonny Müller, hauptberuflich als Lokrangierführer tätig, hatte auf einer Fläche von 100 mal 70 Zentimetern eine Spur-N-Anlage aufgebaut. Zu sehen war die Short-Line Napierville junction Railway mit Betriebsshop und Station in einer kanadischen Kleinstadt. Neben den originalgetreu nachgebauten Bahnen, die in der Region Quebec zwischen 1970 und 1985 verkehrten, fielen witzige Figuren auf.
Der Niederländer Hugo Baart präsentierte einen ganz besonderen Hingucker. Mit den Abmessungen eines Bilderrahmens blickte der Besucher auf ein Diorama der Pfarrei und Kirche in Veldhoven. Eine im Vordergrund laufende Dampfstraßenbahn verschwand zunächst rechts hinter einem Gebäude, um nach einer Kurve, die der Betrachter nur erahnen konnte, ihren Weg aus dem Bild fortzusetzen.
Unter dem Namen „Karlsforst“ zeigte die IGM zudem ihre Deutschlandanlage, die mit insgesamt 35 Metern Länge und 30 Modulen die in Kaarst maximal mögliche Länge erreichte. Die schon vor zwei Jahren präsentierte Anlage ist um das Segment „Zeche Sylvester“ und weitere Module erweitert worden. Diese Anlage hat vor allem Bürgermeister Franz-Josef Moormann besonders gut gefallen.