Christian Horn-Heinemann zum Kaarster CDU-Bürgermeisterkandidaten gewählt „Meine Triebfeder ist meine Liebe zu dieser Stadt“

Kaarst · Mit großer Mehrheit hat die Kaarster CDU Christian Horn-Heinemann zu ihrem Bürgermeisterkandidaten gewählt. In seiner Ansprache nannte er die Gründe für seine Kandidatur und zeigte sich am Tag nach der Wahl erleichtert.

Christian Horn-Heinemann steigt für die CDU als Bürgermeisterkandidat ins Rennen.

Foto: Wolfgang Walter

Christian Horn-Heinemann ist die Erleichterung anzumerken – und anzuhören. „Ich bin dankbar und erleichtert. Es war einfach schön, zu sehen, wie groß der Rückhalt der Partei ist“, erklärt der frisch gebackene CDU-Bürgermeisterkandidat am Freitag nach der Mitgliederversammlung des Stadtverbandes am Abend zuvor. Auf dieser Versammlung hatte Horn-Heinemann um 20.10 Uhr den entscheidenden Satz gesagt: „Ja, ich nehme die Wahl an.“ Zuvor wurde er von rund 93 Prozent der anwesenden Mitglieder zum Bürgermeisterkandidaten der Union gewählt und kämpft bei der Kommunalwahl am 14. September 2025 um den Chefsessel im Rathaus. Von den 69 stimmberechtigten Mitgliedern votierten 64 für Horn-Heinemann bei vier Gegenstimmen und einer Enthaltung, einen Gegenkandidaten gab es nicht. Rund 100 Personen waren zu der Mitgliederversammlung gekommen.

Für Versammlungsleiter Ingo Kotzian steht fest, dass es das letzte Jahr von Amtsinhaberin Ursula Baum sein wird: „Ab heute sind die letzten 353 Tage der Amtszeit von Ursula Baum eingeläutet“, sagte er, ehe sich Horn-Heinemann an die Mitglieder wandte. „Ich bin überwältigt von dem tollen Ergebnis und stolz, Teil der Familie CDU zu sein“, sagte der 49-Jährige: „Wir gemeinsam werden alles daran setzen, dass wir Kaarst besser machen. Dafür stehe ich“, so Horn-Heinemann weiter.

Vor dem Wahlgang erklärte Horn-Heinemann den Mitgliedern, warum er für das Bürgermeisteramt kandidieren will. „Meine Triebfeder ist meine Liebe zur Stadt Kaarst und ihren Menschen. Denn vor allem sind es die Menschen, die diese Stadt so liebenswert machen“, sagte er – und die Mitglieder applaudierten nicht nur an dieser Stelle seiner Ansprache. Diesen gab es auch, als Horn-Heinemann erklärte, dass „Gemeinschaft auch im Brauchtum erlebbar“ werde und erzählte, dass er im Jahr 1984/1985 Kinderkarnevalsprinz der Stadt war.

Auf dem Weg zu seiner Kandidatur sei er von vielen Parteimitgliedern und Personen aus seinem engsten Umfeld gefragt worden, ob er sich dem zeitlichen Aufwand und der Bedeutung des Bürgermeisteramtes bewusst sei. „Ja, mir ist der zeitliche Aufwand bewusst und ich freue mich darauf, diesen Einsatz zu leisten“, erklärte der CDU-Bürgermeisterkandidat. Er versprach, die Anliegen und Probleme aller Bürger ernst zu nehmen und sich mit „voller Kraft“ dafür einzusetzen, „der Politikverdrossenheit entgegenzuwirken“. Die Politik der CDU soll erst den Bürgern erklärt und dann umgesetzt werden.

Gleichzeitig mache ihn das Vertrauen der Mitglieder demütig: „Mir ist die Bedeutung sehr bewusst – gerade, nachdem wir als CDU erstmals nicht das Bürgermeisteramt bekleiden.“ Aus dem Fakt, dass die Stadtspitze nicht mehr von einem CDU-Politiker gestellt wird, seien einige Entwicklungen besonders auffällig. So nannte Horn-Heinemann die angespannte Finanzlage der Stadt, das Brachliegen der Wirtschaftsförderung „trotz der Ankündigung, dass gerade die Wirtschaft Chefinnensache ist“, den mangelhaften Fortschritt auf dem alten Ikea-Gelände oder die fehlende Umsetzung politischer Beschlüsse. Die Ansiedlungen im Gewerbegebiet „Kaarster Kreuz“ würden noch aus den Zeiten der CDU-Bürgermeister Franz-Josef Moormann und Ulrike Nienhaus stammen.

Nachdem es vor der Kommunalwahl 2020 zu einer CDU-internen Kampfabstimmung zwischen der damaligen Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus und Lars Christoph gekommen war, die die CDU spaltete, verlief die Aufstellungsversammlung am Donnerstagabend sehr harmonisch ab. Diesen Eindruck teilt auch der neue Bürgermeisterkandidat: „Es hat alles prima funktioniert.“

Damit schickt die CDU ihren Vorsitzenden bei der Kommunalwahl am 14. September 2025 als Bürgermeisterkandidaten ins Rennen. Horn-Heinemann wird zumindest gegen Amtsinhaberin Ursula Baum antreten, die schon länger eine erneute Kandidatur angekündigt hat. Auch die Grünen kündigten an, einen eigenen Bürgermeisterkandidaten zu stellen, ebenfalls die SPD. Eigentlich hatten die drei Parteien geplant, einen gemeinsamen Kandidaten aufzustellen. Nachdem die CDU vorgeprescht ist, gab es seitens der Sozialdemokraten Kritik. Horn-Heinemann glaubt jedenfalls, dass er nicht nur gegen Baum antreten wird. Er freut sich auf einen „fairen und sachlichen Wahlkampf“ und glaubt, „dass wir gute Chancen haben, unser Ziel zu erreichen“.