(jasi) Am Commerhof im Holzbüttgener Osten soll in den kommenden Jahren ein neues Wohnquartier entstehen. Dort, wo neue Straßen geschaffen werden, müssen natürlich auch Namen gefunden werden – und die Stadt hat einen Vorschlag unterbreitet. So soll die Erschließungsstraße im Geltungsbereich des Bebauungsplan Nr. 113 künftig „Margarete-Steiff-Straße“ heißen. Dabei handelt es sich um eine Unternehmerin, die am 27. Juli 1847 in Giengen geboren wurde. Sie ist die Gründerin der Firma „Steiff“. Ihr Lebensweg wurde von einer frühen Kinderlähmung geprägt, die sie zeitlebens an einen Rollstuhl fesselte. Trotz dieser Herausforderung strahlte sie einen bemerkenswerten Lebensmut aus und sie begann in den 1880er Jahren handgefertigte Stofftiere herzustellen. Ihr Durchbruch kam mit der Kreation des weltberühmten „Steiff-Teddys“, einem Stoffbären mit beweglichen Gliedern und einem einzigartigen Knopf im Ohr als Qualitätszeichen. Dieses Design wurde 1902 patentiert und legte den Grundstein für das Steiff-Unternehmen. Margarete Steiffs Stofftiere wurden auf internationalen Messen ausgestellt und erhielten zahlreiche Auszeichnungen. Ihren Vorschlag begründet die Stadt unter anderem damit, dass mit den in der Peripherie existierenden Straßennamen wie Daimlerstraße, August-Thyssen-Straße und Siemensstraße dem Gebiet eine charakteristische Prägung mit Namen von bedeutenden Unternehmergründern gegeben werde. Aufgrund der räumlichen Nähe der in Rede stehenden Erschließungsstraße empfiehlt die Verwaltung deshalb, diesen Grundgedanken fort zu führen. Da die Anzahl der nach Männern benannten Straßen in der Stadt Kaarst immer noch um ein vielfaches höher ist als die der Straßen, die an Frauen erinnern, soll dies mit einer „Margarete-Steiff-Straße“ etwas ausgeglichen werden. Margarete Steiff engagierte sich nicht nur für die Belange der eigenen Angestellten, sondern auch für den Naturschutz, die Krebshilfe und andere wohltätige Zwecke. Ihr Lebensmotto, „Für Kinder ist nur das Beste gut genug“, wurde zu einer Leitlinie. Ihr Tod am 9. Mai 1909 hinterließ Trauer in der Welt. „Sie war ein inspirierendes Vorbild für Kinder, die mit Einschränkungen lebten, da sie trotz ihrer eigenen starken Beeinträchtigung ein weltweit erfolgreiches Unternehmen gründete und damit anderen Menschen half“, schreibt die Stadt. Das 2020 erfolgte Aufnehmen von Margarete Steiff in die „Hall of Fame“ der Spielzeugindustrie würdigt diese Leistung.
Wohnquartier Commerhof Bekommt Kaarst eine Margarete-Steiff-Straße?
Holzbüttgen · Margarete Steiff wurde mit der Kreation ihres „Steiff-Teddys“ weltberühmt. Die Stadt Kaarst will ihr nun eine eigene Straße in einem neuen Wohnquartier widmen.
16.10.2023
, 06:00 Uhr