Anwohner auf dem Baum Erneut Klagen über Schutzstreifen-Pläne an Bismarckstraße

Holzbüttgen · Die Anwohner der Bismarckstraße in Holzbüttgen lassen nicht locker und wollen unbedingt verhindern, dass auf der Straße ein beidseitiger Schutzstreifen aufgebracht wird. Doch die Umsetzung soll zeitnah erfolgen.

Die Bismarckstraße sei nicht breit genug, um einen beidseitigen Schutzstreifen anzubringen, glauben einige Anwohner.

Foto: Klaus-Dieter Kitzel

Einmal mehr gehen die Anwohner der Bismarckstraße auf die Barrikaden. Erneut im Visier: Der geplante beidseitige Schutzstreifen. „Es ist fahrlässig, die Radfahrer in trügerischer Sicherheit auf die Bismarckstraße zu locken, wohlwissend, dass man diese mit dem geplanten Schutzstreifen einem höheren Unfallrisiko aussetzt“, moniert Klaus-Dieter Kitzel. Er kritisiert, dass der Schutzstreifen vom Kfz-Verkehr nicht überfahren werden darf. „Eine Restfahrbahnbreite von knapp 4,75 Metern ist zu wenig, damit zwei Pkw problemlos aneinander vorbeifahren können, ohne auf den Schutzstreifen ausweichen zu müssen“, sagt er. Auch, wenn Busse oder Lkw aneinander vorbeifahren, könne der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern zu einem Radfahrer nicht eingehalten werden. „Mit der Einrichtung eines beidseitigen Schutzstreifens gefährdet die Stadt alle Verkehrsteilnehmer in hohem Maße“, so der Anwohner. Die Unfallforschung der Versicherer sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Schutzstreifen jeweils mindestens 1,85 Meter und die Restfahrbahn mindestens fünf Meter breit sein sollten, um die Radfahrer nicht zu gefährden. Zudem stellte der ADFC fest, dass „Schutzstreifen nicht die Anforderungen an eine sichere Radverkehrsinfrastruktur erfüllen“. Beim Überholen an Schutzstreifen werde der nötige Sicherheitsabstand häufig unterschritten, „weil der Autoverkehr sich an der Leitlinie orientiert“, so der ADFC. Die Grenze von 50 km/h für Straßen mit Schutzstreifen sei deshalb zu hoch. „Der Einsatz sollte auf Straßen mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h und geringem Kfz-Aufkommen, insbesondere von Bus- und Lkw-Verkehr, begrenzt werden.“