Winfried Pilz war auch Chef der Sternsinger Missbrauchsvorwürfe gegen Pfarrer

Kaarst · Der frühere Kaarster soll in den 70er Jahren einen jungen Mann sexuell missbraucht haben. Mögliche weitere Opfer sollen sich nun melden. In Kaarst herrscht Schockstarre und Ungläubigkeit. Auch in den Gottesdiensten wird reagiert.

 Ein Foto aus dem Jahr 2006, als sich die Grundsteinlegung von St. Martinus zum 50. Mal jährte.

Ein Foto aus dem Jahr 2006, als sich die Grundsteinlegung von St. Martinus zum 50. Mal jährte.

Foto: Berns, Lothar (lber)

In Kaarst, wo er von 1989 bis 2000 Pfarrer an St. Martinus war, galt er als hochgeschätzt, wurde als „außergewöhnlicher Prediger“ und „tiefgläubiger Seelsorger“ bezeichnet, auch als späterer Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ in Aachen machte er sich einen Namen als Gestalter mit Charisma. Ein Bild, das in Anbetracht einer Mitteilung des Erzbistums Köln schwer ins Wanken gerät. Denn: Wie aus dem Schreiben hervorgeht, wird Winfried Pilz (2019 gestorben) beschuldigt, einen schutzbedürftigen Erwachsenen in den 70er Jahren sexuell missbraucht zu haben. Die betroffene Person hatte sich im Jahr 2012 an das Erzbistum Köln gewandt. Daraufhin wurde seitens des Erzbistums ein Verfahren eingeleitet und das Ergebnis der Untersuchung der Glaubenskongregation in Rom übermittelt.