Weihnachtliche Stimmung auf engstem Raum
Auf dem Tuppenhof lockte der Weihnachtsmarkt mit vielen selbst gemachten Produkten.
Kaarst. Klein, aber fein und idyllisch: Der Weihnachtsmarkt auf dem Tuppenhof hat seinen ganz besonderen Reiz. Erstaunlich, wie viel Weihnachtsstimmung dort auf engstem Raum entsteht.
Adrienne Wiederhold aus Bedburg-Hau freut sich das ganze Jahr über auf diesen Weihnachtsmarkt: Die 85-Jährige spinnt Wolle, hat fast ständig interessierte Gesprächspartner. Karl Olk gehört zu denen, die noch keinen einzigen Weihnachtsmarkt auf dem historischen Vierkanthof ausgelassen haben. Er ist bekannt für seine Krippen aus Naturmaterialien. „Der Markt ist gesättigt, die Zeiten, wo ich über 30 Krippen verkauft habe, sind vorbei“, stellte er jedoch fest.
Während Katja Stromberg mit den Kindern Kerzen verzierte, konnten die Eltern in Ruhe stöbern und dabei noch Gutes tun. Reiner Strauss von der Kaarster Nepal-Initiative hatte wieder Pashmina-Schals im Angebot. Besonders exklusiv: Die Yak-Schals von einem Hochgebirgsrind, das sich stets oberhalb von 3000 Metern aufhält.
Dagmar Kamp und Isolde Urban aus Neuss freuten sich: „Unsere selbstgefalteten Origami-Sterne verkaufen sich sehr gut.“ Das galt auch für die Sterne in Regenbogenfarben — deren Erlös kommt dem an Lungenkrebs erkrankten Stephan zugute, einem 27-jährigen Familienvater aus dem Sauerland.
Der wohl kuscheligste Raum auf dem ganzen Tuppenhof, die Upkammer, war das Reich von Bärbel Klein aus Hilden. Sie hat unter anderem Buchstaben aus Lebkuchen, mit Zuckerguss verziert, im Angebot. Wer in ihr kleines Reich vordringen wollte, musste schon mal warten, bis wieder ein Platz frei war.
Aber das kennen die Besucher des Tuppenhof-Weihnachtsmarktes: Sie müssen gelegentlich den Kopf einziehen und immer wieder auch den Bauch. Zum ersten Mal auf dem Tuppenhof: Der Verein Paul, der Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt etablieren möchte. Die zweite Vorsitzende Susanne Grüters und ihr Team boten unter anderem Liköre an. barni