Büderich: Kabarett - Mehr als nur Schul-Theater
Die Mata-Révivals haben als erste Gruppe am Mataré-Gymnasium ein drittes Programm auf die Beine gestellt.
<strong>Büderich. Dass an einer Schule Theater gespielt wird, ist nichts ungewöhnliches. Dass man von klassischen Stoffen abweicht und eigenes, kabarettistisch Geprägtes auf die Beine stellt zumindest am Mataré-Gymnasium ebenso wenig. Dass die Mata-Révivals es aber schaffen, bereits das dritte abendfüllende Programm auf die Bühne zu bringen, ist dann schon etwas ganz Besonderes.
"Das volle Leben" zeigt die Weiterentwicklung des Sextetts mit Lara Duda, Maike Bouschen, Sarah Neyses, Marielle Schavan, Leonie Schäfer und Leonie Thiel. Längst nimmt man nicht mehr nur schulische Themen als Vorlage für Sketche und Songs, sondern schaut dem Alltag Skurrilitäten ab.
"Wir geben uns nicht mehr so schnell zufrieden und proben viel ernsthafter", nennt Maike Bouschen den wohl gravierendsten Unterschied zu dem Premieren-Programm vor vier Jahren. "Man achtet mehr auf Kleinigkeiten", ergänzt Marielle Schavan, die sich gut vorstellen könnte, dass die Gruppe auch nach dem Abitur zusammen weitermacht.
Die Auftritte im Mataré sind den jungen Frauen als Heimspiele zwar immer noch besonders wichtig, doch inzwischen gibt es auch Anfragen von anderen Schulen. Sogar ein kleines Theater in Krefeld konnten die MataRévivals bereits füllen. "Da mussten wir die Inhalte natürlich ein wenig umstellen und auf Sketche, die nur Insider verstehen, verzichten", erinnert sich Marielle Schavan.
Angeleitet und unterstützt wird die Gruppe von Lehrer Frank Neubert, der auch am Klavier sitzt (am Schlagzeug: Philipp Kleidt) sowie von Tanzlehrerin Lisa Günther, der es zu verdanken ist, dass die Choreografie viel reifer wirkt und die Tanzeinlagen einen fast schon professionellen Charakter haben. Inhaltlich knöpfen sich die Kabarettistinnen einen Einkauf bei Ikea vor, machen sich über Teleshopping lustig, philosophieren über die richtige Erziehung und schrecken auch vor politischen Breitseiten nicht zurück.
Die Mädchen haben alle ihre Texte selbst geschrieben und dazu die passenden Lieder ausgesucht. Dabei bleiben die jeweiligen Stärken und Schwächen der Darstellerinnen natürlich nicht unberücksichtigt. "Wer nicht ganz so gut singen kann, dem wird auch kein Solo zugemutet. Stattdessen kann diejenige dann ein längere Sprech-Passage übernehmen", nennt Leonie Schäfer ein Beispiel.