Frühjahrsempfang auf dem Areal Böhler Mehr Kooperation zwischen Stadt und Areal Böhler geplant

Meerbusch · Zum Frühjahrsempfang der Stadt kamen auch die neuen Betreiber des Areal Böhler. Das Unternehmen Jamestown Europe hatte das Gelände unlängst gekauft. Meerbusch und der Gewerbepark wollen die Zusammenarbeit ausbauen.

Bürgermeister Christian Bommes, Georg Broich, dessen Catering-Unternehmen auf dem Areal Böhler sitzt, und Sebastian und Christoph Kahl vom neuen Besitzer Jamestown, beim Frühjahrsempfang.

Foto: RP/Stadt Meerbusch

Dass die Stadt Meerbusch mit dem ersten Frühjahrsempfang nach dreijähriger Zwangspause eines der wichtigsten gesellschaftlichen Ereignisse des Jahres auf dem Gelände des Areal Böhler an der Stadtgrenze zu Düsseldorf abgehalten hat, will als Zeichen verstanden werden. Beide Seiten wollen die Zusammenarbeit in Zukunft intensivieren.

Auf der Gästeliste des Empfangs standen 250 Namen, wichtige Vertreter aus Meerbuschs Politik und Gesellschaft, aus Bildung, Kirche, Sport und Kultur. Darunter auch: Christoph Kahl, Gründer des international tätigen Immobilienunternehmens Jamestown International, des neuen Eigentümers von Areal Böhler, und Sebastian Kahl, vonseiten des neuen Eigentümers zukünftig hauptverantwortlich, sowie Standortleiter Patrick Gellenbeck. Dass diese der Einladung der Stadt zum Empfang gefolgt sind, wertet Meerbusch als positives Zeichen für die künftige Zusammenarbeit. „Das Areal Böhler gehört zu Meerbusch wie der Rhein und die Menschen, die gut und gerne in unserer Stadt leben“, so Bürgermeister Christian Bommers in seiner Ansprache. Jamestown hat das Areal Böhler unlängst von der Voestalpine AG gekauft und will dort unter anderem den Event-Bereich weiterentwickeln.

Der überwiegende Teil des 1914 gegründeten Areal Böhler befindet sich auf Büdericher Stadtgebiet – nur das Pförtnerhaus des ehemaligen Stahlwerks steht auf Düsseldorfer Boden – womit die offizielle Anschrift in der Landeshauptstadt liegt. Dennoch war das Areal mit Schmieden, Drahtziehereien und dem Walzwerk immer ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Büderich und später die Stadt Meerbusch, und bis in die 1970er Jahre hinein mit 4500 Beschäftigten der größte Arbeitgeber im jungen Meerbusch.

Seit dem Ende der industriellen Produktion haben sich dort verschiedene Gewerke und Dienstleister sowie eine Messe angesiedelt. „Das Areal Böhler ist ein Paradebeispiel für gelungenen Strukturwandel vom Industriestandort zum modernen Gewerbepark“, so Bommers. Und nach wie vor führen alle rund 180 auf dem Areal ansässigen Betriebe ihre Gewerbesteuer nach Meerbusch ab. „Vor diesem Hintergrund nehmen wir die Angewohnheit der Landeshauptstadt, sich mit dem Areal Böhler als „Düsseldorfer Wirtschaftsstandort“ zu schmücken, nicht ganz so übel, wie das eigentlich angemessen wäre“, so Bommers augenzwinkernd während seiner Rede.

Sowohl der Bürgermeister als auch Areal Böhler-Standortleiter Patrick Gellenbeck nutzten den Frühjahrsempfang, um eine Intensivierung der Zusammenarbeit zuzusichern. „Wir stehen in einem guten Austausch“, so Bommers. „Wir sprechen über aktuelle und auch perspektivische Projekte auf dem Areal.“

Frühjahrsempfang
ersetzt Neujahrsempfang

Diese Zusammenarbeit könne auch für Meerbusch positive Signale setzen. „Wir wollen gemeinsam wirtschaftlichen Erfolg fördern und auch Arbeitsplätze für Meerbusch sichern. Ich bin guter Dinge, dass wir hier noch einiges werden bewegen können.“ Auch die Anwesenheit der neuen Eigentümer von Jamestown wertet Meerbuschs Bürgermeister als gutes Zeichen für eine künftige kreative Zusammenarbeit.

Das Areal Böhler stellte zum ersten Meerbuscher Frühjahrsempfang nicht nur die Örtlichkeit, sondern die Werkskapelle sorgte auch für die musikalische Untermalung.

Beim Frühjahrsempfang, der neuen Auflage des Neujahrsempfangs, welcher vor Corona Tradition war, sollte der Austausch im Vordergrund stehen, bewusst war der Termin vom kalten Jahresbeginn ins Frühjahr. Doch in Anbetracht der aktuellen Situation, in der sich Meerbusch mit Blick auf internationale Krisen und eigene Anforderungen befindet, wurden auch ernste Töne angeschlagen. Wie schon im Rahmen der Haushaltsdiskussion schwor Bommers die Stadt auf schwere Zeiten ein: „Noch nie gab es in unserer noch jungen Stadtgeschichte derart große Herausforderungen zu bewältigen wie zurzeit.“