Osterath. Was sie draußen sieht, was ihr in der Natur begegnet, malt Hedwig Rogge vor Ort, in direkter Auseinandersetzung mit Wind und Wetter. Pollen, Laub, Sand - sie hinterlassen ihre Spuren auf ihren Arbeiten. Die sind darüber hinaus auch ein Spiel mit den Zeitebenen. In den Bildern der Künstlerin überlagern sie sich. Unterschiedliche Blickwinkel fallen in der Gleichzeitigkeit zu einer hochkomplexen ästhetischen Aussage ineinander. Schwebend sind diese vielfältigen, zusammengenommenen Blicke im Unbestimmbaren beheimatet. Ab morgen bis Mittwoch, 4. Juli, fordern sie die Besucher des Kunstkabinetts Mönter am Kirchplatz in Osterath zur Auseinandersetzung heraus. Die Vernissage beginnt um 19 Uhr. Eine Einführung in das Werk Hedwig Rogges gibt der Kunsthistoriker Erik Schönenberg. Die immer wieder durchkreuzte Kontrolle über den Farbauftrag und -verlauf reizt die Absolventin der Akademie im irischen Cork, der Fachhochschulen Düsseldorf und Hamburg sowie des San Francisco Art Institute zur immer neuen Interaktion mit unterschiedlichen Kräften. Nicht allein wegen der Boden-Unebenheit entwickelt sich daraus bald in den Raum hinein ein plastisches Malen unter Einbezug weiterer Dimensionen. Reaktionsmuster entstehen, Negativabdrücke. Hedwig Rogge verschiebt ihren Malgrund immer wieder, in andere Perspektiven, andere Orte, so dass die ihr eigene "Mehrfachbelichtung" wirkt. Nie sind dabei die Maßstäbe gleich, die Abbildungen so realistisch, dass je von Eindeutigkeit die Rede sein kann. Die Werke, große, mittlere und kleinere Formate auf Papier und Leinwand, wölben sich zum Betrachter, weisen Krümmungen auf, die über die Entstehungsgeschichte Auskunft geben, vom Ringen um ein Resultat Mensch gegen Natur erzählen. Das Zeichnerische nimmt in Rogges Kunst bedeutenden Raum in Anspruch. Die Motive - Baustellen, Mülltonnen oder Gärten, Industriegelände und Hinterhöfe - gewinnen in diesem Kontext. Termin: Kunstkabinett Konrad Mönter, Kirchplatz 1-5, Osterath. Hedwig Rogge: Landschaften. Malerei. Vernissage: Freitag, 1. Juni, 19 Uhr.