Rhein-Kreis Neuss: Landwirte auf dem Trockenen

Die anhaltende Trockenheit macht Gemüse und Getreide schwer zu schaffen.

Rhein-Kreis Neuss. Willi Feiser lässt staubtrockene Erde durch seine Hände rieseln. Der letzte Regen fiel vor genau drei Wochen am 3. April auf sein Rübenfeld. Die anhaltende Trockenheit der letzten Wochen hat, zusammen mit der ungewöhnlichen Hitze, Boden und Pflanzen mächtig zugesetzt. Der Dormagener Landwirt beschreibt die Lage so: "Im Moment ist es, als würde ich einen Strand bepflanzen." Schuld ist Hoch "Silvia", die wie ihre Vorgängerin "Regina" für das Sommerwetter sorgt.

Die Ausfälle seien noch nicht zu beziffern. Aber eine reduzierte Ernte sei zu befürchten. "Im Winter hatten wir schon 25 Prozent weniger Reservewasser als üblich", so Willi Feiser. "Im Moment geht es darum, den Schaden so gering wie möglich zu halten."

Das geht nur mit Wasser aus künstlichen Quellen - und das rund um die Uhr. Der Verdunstungseffekt lässt den größten Teil schnell verpuffen; Feiser schätzt ihn auf fünf bis zehn Liter pro Quadratmeter. Der Dormagener verbraucht auf seinen Feldern bis zu 150 Liter Diesel am Tag, um etwa sieben Liter auf den Quadratmeter Erdbeeren, Spargel oder Rüben zu bringen - auf insgesamt rund 60 Hektar Fläche. Der Landwirt rechnet mit Mehrkosten von bis zu 1300 Euro pro Hektar. Und das nur, damit die Pflanzen "am unteren Limit" überleben können.

Niederschlag ist in der Wettervorhersage des Deutschen Wetterdienstes auch für die kommende Woche nicht vorgesehen. Diplom-Meteorologe Helmut Klimekt sagt: "Es wird aber sukzessive kühler."

Das sei wenigstens etwas, meint Wolfgang Wappenschmidt. Dennoch bangt er. "Die Situation wird mit jedem Tag ohne Regen schwieriger."