Rhein-Kreis Neuss/Straßburg. Fünf Minuten Redezeit. Minuten, in denen es zählt, die Meinung auf den Punkt zu bringen. Denn die Rednerliste der Parlamentarischen Versammlung des Europarates an diesem Morgen in Straßburg ist lang. Es geht um die politische Krise in der Ukraine. Nicht nur Kurt Bodewig im Plenum, sondern auch rund 40 politisch interessierte Bürger aus dem Rhein-Kreis Neuss auf der Besucherempore verfolgen aufmerksam die Debatte. Sie waren auf Einladung von Bodewig, SPD-Bundestagsabgeordneter und zugleich stellvertretender Vorsitzender des EU-Ausschusses, nach Straßburg gereist - eine Premiere, die im nächsten Jahr ihre Fortsetzung finden soll. Das Programm der Fahrt war zusammen mit dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung erstellt worden und entsprechend dicht gedrängt. Am Mittwoch wurde die Reisegruppe vom französischen Stadtrat Gilbert Wentz im Rathaus mit elsässischem Wein begrüßt. Neben einem Besuch im Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, der dem Europarat zuzuordnen ist, gehörte das Treffen mit dem Präsidenten der Parlamentarischen Versammlung des Rates, René van der Linden, zu den Höhepunkten der Fahrt. Genügend Zeit blieb auch, um sich mit Kurt Bodewig über die deutsche EU-Ratspräsidentschaft, Lobbyarbeit und die Zukunft der EU zu unterhalten. Bei aller Kritik an den oft zähen Entscheidungsprozessen der EU - Bodewig ist ein glühender Verfechter der europäischen Idee. "Die EU ist eine Erfolgsgeschichte, weil sie auf Konsens ausgelegt ist, Menschen versöhnt und Krisen meistern kann", schwärmt er.