Bei St. Quirin ist eingebrochen worden. Irgendwann zwischen Montagabend und Mittwochvormittag verschafften sich unbekannte Ganoven durch Aufbrechen eines Notausganges gewaltsam Zugang zur Sakristei des Quirinus-Münsters. Im angeschlossenen Gregorsaal, der den Chören an St. Quirin als Probenraum dient, knackten sie mit einem Brecheisen einen metallenen Aktenschrank, in dem sie Geld vermuteten – und fanden. Die Polizei ermittelt und bittet um sachdienliche Hinweise auf den oder die Täter an die Telefonnummer 02131 3000. Oberpfarrer Andreas Süß zeigte sich bestürzt über die Tat. Vergleichbares sei an St. Quirin bislang seines Wissens nicht passiert, sagt er. Liturgisches Gerät wurde nicht entwendet, weil der oder die Täter ihren Beutezug nicht auf die eigentliche und fest verschlossene Sakristei ausgedehnt hatten – oder nicht ausdehnen konnten. Bemerkt wurde der Einbruch zuerst von Joachim Neugart. Der Kantor an St. Quirin bezeichnet die Beute der Einbrecher als Handkasse. In dem Metallschrank werde Bargeld verwahrt, das bei der Kollekte zur „Orgelstunde zur Marktzeit“ eingespielt wird. Zu der wird an jedem Samstagvormittag bei freiem Eintritt als kleine Auszeit vom Marktrummel eingeladen. Die gesammelten Klein- und Kleinstbeträge würden von zwei Helfern unter Aufsicht gezählt, die Kollekte in einem Haushaltsbuch notiert und das Geld eingeschlossen, um es später zur Bank zu bringen, sagt Neugart. Einen kleinen Betrag halte er zurück, um externen Organisten, die die Orgelstunde übernehmen, ein Anerkennungshonorar zahlen zu können. „Zumindest für eine Pizza.“ Offenbar aber hatten die Täter einen guten Moment erwischt, denn die Polizei spricht von einem niedrigen vierstelligen Betrag, der sich so zusammengeläppert hat – und nun futsch ist. Nach dem Motto „Sammeln, einschließen, später einzahlen“ verfahre er seit fast 38 Jahren, sagt Neugart. Bislang sei nicht passiert. Vielleicht sei man deswegen etwas leichtsinnig gewesen, so der Kantor. Denn seit ein Teil des Innenhofes der Sakristei vor einigen Jahren für parkende Autos freigegeben wurde, sei das schwere Außengitter nicht immer abgeschlossen. Künftig werde man das Geld anders sichern müssen, sagt Neugart. Die Polizei hat den Vorfall und eine Anzeige aufgenommen, die Sachschäden dokumentiert, Fotos gemacht und Fingerabdrücke genommen, berichtet Süß. Der Probenbetrieb der unterschiedlichen Chöre konnte aber schon am Donnerstagabend wieder aufgenommen werden, weil die Einbrecher zu Neugarts Freude keine Noten stahlen und auch die Instrumente unversehrt ließen.
Tatort Sakristei von St. Quirin in Neuss Einbruch in St. Quirin: Kollektengeld gestohlen
Neuss · Ein niedriger vierstelliger Betrag: Das war die Beute von Einbrechern, die in einen Probenraum an der Sakristei von St. Quirin eindringen und einen Metallschrank knacken konnten. Die Hintergründe.
22.03.2025
, 06:00 Uhr