Fotos Fackelzug zieht durch Neuss
Es scheppert, kracht, die Geschütze donnern: 27 Böllerschüsse eröffnen am Samstag auf dem Wendersplatz lautstark das 176. Bürger-Schützenfest.
Mit Beginn des Fackelzugs nieselt es nur noch und bis auf ein paar Tropfen bleibt es trocken.
Gut gelaunt und bestens ausgerüstet drängen die Besucher mit Schirmen, Ponchos oder der Zeitung als Sitzkissen auf die Tribünen.
Fast pünktlich biegt um 20.53 Uhr die erste von 99 Großfackeln auf den Markt ein. Der Grenadierzug „Santa Lucia“ hat das Sicherheitskonzept und die Pferdeproblematik thematisiert.
Einmal mehr nehmen die Wagenbauer das politische Geschehen der vergangenen Monate aufs Korn. Von bissig bis bunt ist alles dabei.
Lokal- und bundespolitisch ist die Ansiedlung des Möbelhauses Höffner ein Thema („Wisse Röskes“), der Klimawandel und in seiner Folge die Wiederkehr der Dinosaurier („Liebe Jungens“) sowie die Pläne der Bundesministerin für eine familienfreundliche Bundeswehr („Nüsser Sprösslinge“).
Die aufwendig gestalteten Fackeln bestechen in diesem Jahr durch besonders originelle Einfälle.
Zu den lokalen Themen zählt neben der Jröne Meerke, Orkan Ela oder der verlebten Innenstadt die anstehende Bürgermeisterwahl. Nickel, Rosen und Breuer: „Wir angeln einen Bürgermeister“ heißt es bei den Fetzigen Nüssern.
Skandal-Bischof Tebartz-van Elst badet in einer goldenen Wanne ohne Seife. „In der Kirchensteuer badet so manches Ungeheuer“, texten die „Hippeböck“ schön böse.
Gern illustriert wird auch die WM. Besonders schön umgesetzt ist die Idee von Lott Jonn: „Nach der WM ist vor dem Schützenfest.“