Grevenbroich: Immobilientag - Makler fehlen

Unternehmer und Bauträger informieren vor allem über das neue Baugebiet in Kapellen.

Grevenbroich. Schon wenige Minuten nach Eröffnung des ersten Immobilientages sagt Veranstalter Rolf Ischerland: "Das wird bestimmt nicht unsere letzte Veranstaltung hier gewesen sein." Tatsächlich strömten am Sonntag bereits am Vormittag viele Interessenten in die Alte Feuerwache, um sich bei Bauunternehmern und Bauträgern über Hausbau und -kauf zu informieren.

Ischerland organisiert mit seiner Agentur seit 15 Jahren derartige Messen, unter anderem in Neuss, Dormagen, Meerbusch und Kaarst. Grevenbroich ist nicht zuletzt wegen des Neubaugebietes Kapellen attraktiv für die Bsucher. Erschlossen und vermarktet wird das Gebiet von der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK), die sich an einem der neun Infostände präsentierte. Inzwischen sind die Grundstücke komplett erschlossen. Interessenten können sich den aktuellen Planungsstand für die 36 Hektar große Fläche im Internet ansehen.

Der Großteil der Bauflächen für Ein- und Mehrfamilienhäuser ist allerdings schon vergeben, sagt DSK-Mitarbeiter Michael Stief: "Die Vermarktung läuft hervorragend." Trotzdem seien Messen wie der Immobilientag ein Muss für Stief und seine Kollegen. Bei keiner anderen Gelegenheit komme man so einfach in den persönlichen Kontakt mit Interessenten und anderen Unternehmen.

"Immobiliengeschäfte sind Vertrauenssache. Und Vertrauen entwickelt sich am besten im direkten Gespräch", ergänzt Veranstalter Rolf Ischerland. Umso mehr bedauerte er, dass sich zwar Bauunternehmer und Bauträger auf der Grevenbroicher Messe präsentierten, die Makler aber komplett fehlten. "Gerade sie fungieren ja als entscheidende Schnittstelle im Immobiliengeschäft."

Immer häufiger sei zu beobachten, dass junge Familien aus Kostengründen kein eigenes Haus bauen, sondern stattdessen eine Gebraucht-Immobilie suchen. Aber für Laien ist der Markt unübersichtlich, nur ein Fachmann kann Orientierung schaffen. Die Zurückhaltung der Grevenbroicher Makler führt Ulrich Held vom Amt für Wirtschaftsförderung auf eine gewisse Skepsis gegenüber dem Neuen zurück. Dass sie die Veranstaltung dennoch genau verfolgen, davon ist er überzeugt. Und er prophezeit: "Beim nächsten Mal sind sie bestimmt dabei."