Es gibt diese Momente, in denen Emotionen den Sieg über professionelle Sachlichkeit erringen. „Lassen Sie mich zum Schluss kommen, und das wird schwierig“, sagt Christoph Heusgen bei seiner Abschlussrede auf der Münchner Sicherheitskonferenz, als seine Stimme hörbar bricht. Kurz darauf kommen ihm die Tränen, seine Rede setzt er nicht fort, Applaus hallt durch den Saal. Die Frau in der ersten Reihe, die Heusgen kurz darauf Sekunden lang in den Arm nimmt, ist seine älteste Tochter Teresa (37), die in München wohnt und ihren Papa vor Ort unterstützt. Seinen Dank an Team und Gäste, mit dem Heusgen seine Rede eigentlich schließen wollte, wird er erst nachträglich loswerden können. „Es war wie damals, als ich Schützenkönig wurde. Da musste ich mich auch erst einmal sammeln“, sagt Heusgen im Gespräch, angesprochen auf seinen Tränenabschied.