Kaarster Landwirte reagieren auf Proteste in Holland Kaarster Bauern wünschen sich Reformen im Dialog

Kaarst · Die Proteste von Bauern in den Niederlanden können Landwirte aus Kaarst gut nachvollziehen – dass die Branche sich umstellen muss, steht für die meisten allerdings fest. Der Kreisvorsitzende wünscht sich vor allem einen Dialog.

In Kaarst kann Ortslandwirt Johannes Küppers die Proteste der „Nachbarn“ gut verstehen. „Es geht um ihre Existenz“, betont er.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Es sind Bilder die auch im landwirtschaftlich geprägten Kaarst aufmerksam verfolgt werden. Schon seit Wochen lehnen sich die Landwirte in den Niederlanden gegen geplante Umweltauflagen auf. Der Grund: Die niederländische Regierung will Emissionen reduzieren, und zwar zuvorderst in der Nähe von Naturschutzgebieten. In Kaarst kann Ortslandwirt Johannes Küppers die Proteste der „Nachbarn“ gut verstehen. „Es geht um ihre Existenz“, betont er. Allerdings seien nicht nur niederländische Landwirte von den neuen Regelungen betroffen. „Auch bei uns wird es durch die anstehende Reform der Düngeverordnung mehr rote Gebiete geben. Das heißt, dass wir den Stickstoff um 20 Prozent reduzieren müssen“, sagt Küppers, der auch Kreisvorsitzender des Agrarausschusses ist. Die neue Verordnung sei nicht nur mit weniger Ertrag, sondern auch mit einer reduzierten Qualität verbunden. Auf Kaarst runtergebrochen betont Küppers: „Wir liefern sehr viel Qualitätsgetreide zum Beispiel in Neusser Betriebe. Das sind für uns kurze Wege. Wenn ich aber nicht mehr die Qualität erzeugen kann, die die Abnehmer haben möchten, dann suchen sie sich einen anderen Lieferanten.“ Das bedeute auch für Kaarst und den Rhein-Kreis Neuss Einkommensverluste und einbrechende Märkte. Dass es zu ähnlichen Protesten kommen könnte wie in den Niederlanden, hält Küppers aber für unwahrscheinlich.