Alle Arbeiten wirken abstrakt, beinhalten aber weltliche Details. Auf der Großleinwand mit dem Namen "Frühstück im Garten" sieht der Betrachter einen Tisch mit gemusterter Decke, Blumen und Eierbecher. Markant ist eine rosafarbene Kaffeekanne. Sie ist überdimensional und wird durch die Tischdecke geteilt, könnte somit als Tischfuß erkannt werden."Durch Überlagerungen entwickelt die Künstlerin eine Funktionalität", erklärt Kunstexpertin Gabriele Broens während der Vernissage.

Kolvenbach vereine Abstraktion und Figürliches in einem Motiv. Durch geschwungene Formen bringt die Neusser Künstlerin Bewegung in ihre Bilder - horizontal wie vertikal.

Die Farbwahl dokumentiert die unterschiedlichen Werkphasen. Ocker- und Magenta-Töne bestimmen ihre Leinwandarbeiten, die Farbe Blau besticht bei den Werken auf Papier. Die Künstlerin lässt zudem durch die Darstellung von Möbeln wie Nierentisch oder Teewagen den Zeitgeist der 1950er Jahre einfließen.

Während ihres Studiums an der Kunstakademie Düsseldorf lernte Kolvenbach auch die plastische Arbeit, die in ihren Malereien in Erscheinung tritt. "Sie balanciert zwischen Tektonik und Architektonik", erläutert Gabriele Broens. Eigens für die Ausstellung hat Anne Kolvenbach eine Edition zusammengestellt, die gestische Momentaufnahmen ihres Schaffens zeigt.

In einer neunteiligen, kleinformatigen Serie aus ihrer blauen Phase werden Ruhe und Bewegung sowie rhythmische Momente erlebbar. Unter diesem Aspekt wählt die Künstlerin für ihre Arbeiten einfache wie zutreffende Titel: "auf und ab", "schwimmend", "in der Schräge" oder "wartend".

Die Ausstellung "Denn, was innen, das ist außen" ist bis zum 5. April in der Galerie Splettstößer im Alten Rathaus Kaarst, Rathausstraße 3, zu sehen.

Öffnungszeiten: mittwochs bis freitags, 15 bis 18.30 Uhr, samstags 10 bis 13 Uhr, erster Samstag im Monat 10 bis 17 Uhr.