Pilotprojekt in Neuss Asylbewerber sollen gemeinnützige Aufgaben übernehmen

Neuss · Reinigungsarbeiten, Pflege städtischer Anlagen oder Unterstützung bei der Abfallentsorgung: Ein Pilotprojekt in Neuss sieht vor, dass Asylbewerber Aufgaben für das Gemeinwohl übernehmen. Welche Vorteile sich die Verwaltung davon verspricht.

In Neuss kommen aus Sicht der Verwaltung Arbeitsgelegenheiten wie die Pflege und das Sauberhalten der Park- und Grünflächen in Betracht.

Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Sollten Asylbewerber zu gemeinnütziger Arbeit verpflichtet werden? Diese Frage steht seit der Änderung des Paragrafen fünf im Asylbewerberleistungsgesetz im Februar zur Diskussion. Und auch Roland Sperling
(Linke) äußerte in der jüngsten Sitzung des Integrationsausschusses seine Zweifel: „Diese ganzen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen haben einzig und allein den Zweck, Asylbewerber zu drangsalieren“, sagte er mit Verweis auf Studien, welche die versprochenen Vorteile in diesem Zusammenhang – wie bessere Deutschkenntnisse – widerlegt haben sollen. Doch angesichts der Ankündigung der Verwaltung erhofft sich Sperling eine bessere Auslegung in Neuss. Denn im Rahmen eines Pilotprojekts sollen Asylbewerber und -bewerberinnen künftig verschiedene gemeinwohlorientierte Tätigkeiten in der Stadt übernehmen.