Bewohnerinnen aus Neusser Obdachlosenheim in Angst „Wir fühlen uns im Stich gelassen“

Neuss · Erst vor wenigen Tagen berichtete unsere Redaktion über Morddrohungen, Schreie und Lärm in der Obdachlosenunterkunft „An der Schleppbahn“. Nun hat sich eine Bewohnerin aus der Einrichtung gemeldet.

In der Obdachlosenunterkunft „An der Schleppbahn“ werden immer wieder Missstände angeprangert.

Foto: Simon Janßen

Die Frau möchte anonym bleiben. Sie fürchtet bei Namensnennung nicht nur weitere Drohungen, sondern auch, dass sie ihre Wohnung verliert. Ihr Drang, die Missstände, die sie Tag für Tag und Nacht für Nacht erlebt, öffentlich zu machen, überwiegt jedoch. Erst vor wenigen Tagen hatte eine Tageszeitung über die Zustände in der Obdachlosenunterkunft „An der Schleppbahn“ berichtet. In dem eigentlich ruhigen Wohngebiet am Rand von Holzheim herrschen seit Jahren Zustände, die Bewohner als Zumutung bezeichnen. Unter anderem werden Frauen, die an drogeninduzierten Psychosen leiden, regelmäßig dort untergebracht. Von nächtlichen Morddrohungen war in der Anwohnerschaft zuletzt die Rede. Aber auch von Lärm und angsteinflößenden Schreien, die nicht selten die ganze Nacht andauern.