Filiale an Bergheimer Straße in Neuss schließt Deutsche Bank zieht die Reißleine

Neuss · Nach der wiederholten Sprengung vor rund zwei Monaten wird die SB-Filiale der Deutschen Bank an der Bergheimer Straße nicht mehr wiedereröffnet. Traurig darüber ist man in der Nachbarschaft nicht.

Die Täter hinterließen im Mai dieses Jahres ein Bild der Verwüstung.

Foto: Simon Janßen

Einen sechsstelligen Betrag investierte die Deutsche Bank zuletzt in die Sanierung ihrer SB-Filiale an der Bergheimer Straße, nachdem sie von Unbekannten im Februar 2022 gesprengt worden war. Rund ein halbes Jahr nach der Wiedereröffnung sollte es erneut knallen – nun ziehen die Verantwortlichen die Reißleine und teilten auf Nachfrage mit: Der Standort hat keine Zukunft mehr. Die Entscheidung begründet ein Sprecher der Deutschen Bank allerdings nicht nur mit den Sprengungen, sondern auch damit, dass man in der Filiale einen stetigen Rückgang der Bargeld-Abhebungen verzeichne. Darüber hinaus gebe es immer mehr Alternativen für Kunden, „sich auch außerhalb von Bankfilialen gebührenfrei mit Bargeld zu versorgen“, sagt der Sprecher. Die Kündigung für den Standort ist bereits eingetroffen, wie Herbert Grote, Eigentümer des Gebäudes, der es auch selbst bewohnt, bestätigt. Dreimal (am 3. Mai 2018 war es bereits zu einem Versuch gekommen) ist die Filiale nun schon von Automatensprengern heimgesucht worden. „Eigentlich ist es mir nicht ganz unlieb, dass die Filiale geschlossen wird“, sagt er. Schließlich lebe die unmittelbare Nachbarschaft in der stetigen Angst, dass es immer wieder zu einer heftigen Detonation kommen könnte. Grote selbst war bei der jüngsten Sprengung Anfang Mai aus dem Schlaf gerissen worden. Durch die Explosion entstand erheblicher Schaden.