Gebäude in Neuss-Holzheim Früheres Krankenhaus ist jetzt Flüchtlingsheim

Holzheim · Wo bis vor Kurzem noch die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg ihr Domizil hatte, leben nun minderjährige Flüchtlinge in Holzheim. Kritik gibt es an der Kommunikation der Stadt.

Aktuell werden 13 unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge im ehemaligen Krankenhaus untergebracht.

Foto: Simon Janßen

Nach 35 Jahren hat die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg, mit mehr als 80 000 Mitgliedern einer der größten Jugendverbände bundesweit, im April dieses Jahres ihr Bundesamt im alten Holzheimer Krankenhaus aufgelöst. Seitdem wurde gerätselt, welche Funktion das markante Gebäude gegenüber der Martinuskirche künftig erfüllen wird. Was im Ort bereits vermutet wurde, ist nun offiziell bestätigt: Aus dem Objekt ist zum Teil eine Unterkunft für geflüchtete Menschen geworden – für geflüchtete minderjährige Menschen. In dem alten Krankenhaus werden unbegleitete minderjährige Ausländer, auch bezeichnet als „UMAs“ untergebracht. Derzeit sind nach Angaben der Stadt 13 Kinder und Jugendliche in dem ehemaligen Krankenhaus wohnhaft. Diese Zahl könne, falls notwendig, im Laufe der nächsten Monate auf bis zu 23 aufgestockt werden. „Die Betreuung erfolgt durch den langjährig bewährten Träger mikas. Dieser hat zum Beispiel in der Innenstadt einen Standort mit stationären und auch ambulanten Angeboten. Die Stadt Neuss und die Träger der Jugendhilfe haben langjährige und gute Erfahrungen bei der Betreuung dieser Personengruppe“, heißt es in einer Mitteilung der Verwaltung. Die Betreuung erfolge nach verbindlichen Maßstäben der Jugendhilfe. So werde eine Gruppe von neun Jugendlichen in der Regel von sechs Mitarbeitern betreut.