Seit rund zweieinhalb Jahren ist für Kerstin Rapp-Schwan, die unter anderem das Restaurant „Schwan“ auf dem Neusser Markt führt, an kreatives Arbeiten nicht mehr zu denken. „Wir sind nur noch damit beschäftigt, Feuer zu löschen“, sagt die Gastronomin. Nicht nur die explodierenden Lebensmittel- und Energiepreise stellen die gesamte Branche vor Herausforderungen, sondern auch der akute Personalmangel, der mit Blick auf das anstehende Weihnachtsgeschäft zusätzliche Sorgenfalten verursacht. „Eine komplexe Problematik“, sagt Rapp-Schwan. So müsse nicht nur mit der ohnehin dünnen Personaldecke umgegangen werden, sondern auch mit kurzfristigen Krankheits-Ausfällen in den bestehenden Teams. Zudem führen die aktuellen Zukunftssorgen (Stichwort sicherer Arbeitsplatz) in der Gastronomie für zusätzliche Schwierigkeiten bei der Rekrutierung. „Da gibt es keinen Weg, den wir noch nicht genommen haben“, sagt Rapp-Schwan, die die Öffnungszeiten in ihren Betrieben bereits massiv reduzieren musste. Die Lage führe dazu, dass so gut wie niemand aus der Branche aktuell die Qualität anbieten könne, wie er es gerne tun würde. Die Reservierungslage für die nahende Weihnachtszeit sei bislang in Ordnung. Inwieweit diese – auch in Anbetracht der Corona-Lage – realisiert werden könne, sei allerdings ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor.